Mittwoch, 4. Juli 2012

Chapter 36


Als Brahve sein Schlafzimmer betrat, was sich in der Zwischenzeit schon mehr oder weniger zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer entwickelt hatte, kam Kristin gerade aus dem Bad, ihre Haare noch nass und nur ein Handtuch um ihren Körper gewickelt.
Oh... wie ich das so sehe, komme ich gerade rechtzeitig.“ grinste Brahve und nahm den blumigen Geruch ihres Shampoos und ihren eigenen, süßlichen, weiblichen Geruch in sich auf.
Kristin errötete leicht. Noch immer hatte sie sich nicht ganz daran gewöhnt, so was von ihm zu hören. „Wenn... wenn du da gewesen wärst, hättest du mit unter die Dusche kommen können.“ sagte sie leise.
Brahve knurrte auf und war mit wenigen Schritten bei ihr, hob sie stürmisch auf seine Arme. Kristin reagierte sofort, klammerte sich an seinen Nacken und umschlang seine Hüften mit ihren Beinen. Er trug sie zum Bett, setzte sich auf den Bettrand, so dass sie auf seinem Schoß sitzen konnte. Ihre Lippen trafen sich zu einem verzehrenden Kuss, der beide für einen Moment den Atem nahm.
Seine Hand fuhr in ihre feuchten Haare und seine Finger begannen mit ihren Spitzen zu spielen. „Kristin, ich wollte dich noch was fragen.“ setzte er an. Ganz so leicht, jetzt nicht nur an die Erregung, die sich in ihm aufgebaut hatte, seit er sie so aus dem Bad hatte kommen sehen, zu denken, war es zwar nicht, aber er wollte jetzt unbedingt zuerst wissen, ob sie ihn als ihren Hellren annehmen würde.
Kristin schon eine Hand in seinen Nacken und streichelte über seine glatten, weichen Haare, schmiegte sich an ihn und sah ihn abwartend an. „Was denn? Muss ich Angst haben?“ wollte sie wissen.
Na ich hoffe doch mal nicht, dass dir das Angst machen würde, bei mir im Zimmer zu wohnen? In mein Zimmer zu ziehen?“

Sie lachte auf und küsste ihn kurz. „Nein. Tue ich das nicht eh schon? Okay, es sich noch nicht alle von meinen Sachen hier, aber du willst ja eh am liebsten, dass ich was von dir anziehe.“
Brahve nickte grinsend. Er fand es unglaublich anziehend, sie in seinen Sachen rumlaufen zu sehen. „Ja... aber ich meine das ein wenig über das hinaus gehend, dass nur deine Sachen hier sind. Kristin, ich... du bist die wundervollste Frau, die ich kenne. Nur mit dir kann ich ich sein und nur mit dir bin ich vollständig. Ich liebe dich. Und ich... würde dich gerne zu meiner Shellan nehmen. Offiziell.“
Ihre klaren blauen Augen weiteten sich. Damit hatte sie so nicht wirklich gerechnet. „Was? Ich... ich... ich liebe dich auch, Brahve. Aber ist das dein Ernst? Ich meine... richtig?“
Ja. Richtig. Mit Zeremonie. Mit deinen Namen auf meinem Rücken. Richtig. Für immer.“
Innerlich schmolz sie dahin bei seinen Worten. „Dann... für immer. Ja, ich würde gerne deine Shellan sein. Sehr gerne sogar.“ In dem Moment war es ihr egal, was es noch bedeutete seine Shellan zu sein. Dass es bedeutete, dass sie eine besondere Stellung einnehmen würde. Für ihn wollte sie alles sein und sich so an ihn zu binden war einfach das schönste, was sie sich vorstellen konnte.
Meine Shellan. Mein.“ murmelte Brahve an ihren Lippen, bevor er diese wieder mit seinen verschloß, sie diesmal ausgiebig und gefühlvoll küsste, ihren Mund voll und ganz in Besitz nahm und schließlich mit seiner Zunge zwischen ihre Lippen stieß. Kristin seufzte ihm entgegen, vergrub ihre Hand in seinen Haaren und erwiderte seinen Kuss auf die selbe Art und Weise.

Seine Hände glitten über ihren Rücken bis hin zur Kante ihres Handtuchs, was noch immer alles war, was ihren Körper verhüllte. Er zog leicht daran, schob es zur Seite, küsste sich über ihre Schultern und streichelte über jeden Zentimeter ihrer weichen, teilweise noch leicht feuchten Haut, die er freilegte.
Kristin presste sich an ihn. Ihre Haut brannte an den Stellen, die er berührte. Deutlich konnte sie spüren, wie erregt Brahve bereits war. Als er sie von ihrem Handtuch befreit hatte und sie nackt auf seinem Schoß saß, begann sie sich an seinem Becken zu reiben. Seine Erregung unter dem Stoff seiner Hose drückte dabei fest gegen ihre feuchte Körpermitte und sie stöhnte ihm leise entgegen.
Brahve ließ für einen Moment von ihr ab, beobachtete nur, wie sie sich stöhnend an ihm rieb. Das steigerte seine Erregung nur noch mal sehr – ihr Becken an seinem, genau wie der Anblick, der sich ihm so bot. Seine Hände umschlossen ihre Brüste, massierten diese, während sein Daumen ihre harten Brustwarzen reizte. Er hob ihr sein Becken bereitwillig entgegen und stieß ein paar mal gegen ihre Körpermitte.
Ihre Hand schob sich zwischen ihre Körper. Es war ihr längst nicht mehr genug, ihn nur durch den Stoff seiner Hose hindurch zu spüren. Als sie den Rand seiner Jeans erreicht hatte, öffnete sie diese und schob ihre Hand so gut es ging in diese um sein hartes Glied zu umfassen. Brahve stöhnte auf und biss ihr leicht in die Brust, woraufhin er leicht erschrocken seinen Kopf hob um zu sehen, ob er sie verletzt hatte – noch immer seine größte Angst. Kristin jedoch hatte ihren Kopf in den Nacken gelegt, stöhnte genüsslich auf und ließ ihre Hand schneller über sein Glied gleiten. Brahve atmete auf und umlegte daraufhin die kleine Wunde an ihrer Brust, saugte weiterhin an ihren harten Brustwarzen.
Brahve.“ stöhnte sie auf. „Ich will dich.“
Nur mühsam löste er sich von ihr, hob sie kurz hoch um sie vor sich auf dem Boden abzusetzen, nahm sich den Moment um sie genau anzusehen, wie sie nackt direkt vor ihm stand. Er riss sich sein Shirt vom Körper und schob seine Hose runter, griff dann nach einer von Kristins Händen und zog sie wieder zu sich. Seine Hände legten sich an ihre Hüften, streichelten über diese, bevor sie sich einen Weg zu ihrer Körpermitte bahnten. Während er sie streichelte, sah er sie die ganze Zeit fest an.
Kristin konnte sich kaum auf den Beinen halten, als sie seine Finger an ihrer empfindlichster Stelle spüren konnte. Sie atmete schneller und presste sich ihm entgegen. „Brahve... bitte.“ flehte er.
Er ließ von ihr ab, legte seine Hände wieder an ihre Hüften und hob sie hoch um sie dann langsam auf seinen Schoß sinken zu lassen.
Beide stöhnten auf, als die Spitze seiner Errektion ihren Eingang striff und sie sich dann Stück für Stück auf ihn sinken ließ, bis er sie komplett ausfüllte. Seine Hand glitt in ihren Nacken und er zog sie so zu sich runter, dass er sie küssen konnte, während er mit der anderen Hand ein wenig ihre Bewegungen steuerte.
Kristin fand jetzt jedoch bald einen eigenen, quälenden Rhythmus mit dem sie sich auf seinem Schoß bewegte. Ihre Lippen striffen über seinen Hals, ihre Fänge kratzen darüber, was ihn an den Rand des Wahnsinns trieb.
Lielan... tu es.“ brachte er stöhnend hervor.
Kristin konnte und wollte sich nicht länger beherrschen und versenkte ihre Fänge in seiner Vene. Seine Körper bäumte sich auf und sie stöhnte, als sie sein starkes Blut auf ihrer Zunge spüren konnte. Während sie an seinem Hals saugte, ritt sie sie beide zu einem unglaublichen Höhepunkt.
MEIN.“ murmelte Brahve außer Atem, als er sich mit ihr auf das Bett sinken ließ.


Du bist eine wunderschöne Shellan, mein Schatz.“ Mary umarmte ihre Tochter, Tränen aus Stolz und Rührung in ihren Augen.
Kristin drückte sich an ihre Mutter, froh darüber, dass sie sie, Beth und Nalla jetzt bei sich hatte, die ihr geholfen hatten, sich für ihre Zeremonie vorzubereiten. Sie trug jetzt das Kleid, das ihre Mutter getragen hatte, als sie ihren Vater geheiratet hatte und es erfüllte sie mit Stolz, dass sie in diesem Kleid gleich Brahve zu ihrem Hellren nehmen würde. Nalla und Beth hatten ihr die Haare gemacht und alle drei Frauen hatten ein wenig versucht, sie zu beruhigen. Was nicht wirklich leicht gewesen war, weil Mary fast genauso aufgeregt war, wie ihre Tochter.
Bist du soweit?“ fragte Nalla, als Kristin sich von Mary löste.
Kristin atmete tief durch und nickte. „Ich bin so nervös. Aber ich kann es auch kaum erwarten.“ gab sie leise zu.
Brahve geht es genau so. Aber es soll so sein. Ihr beide seid füreinander bestimmt. Und ein so hübsches Paar.“ sagte Beth und küsste ihre zukünftigen Schwiegertochter sanft auf die Stirn.
Danke. Danke für eure Hilfe.“ Kristin gab sich äußerste Mühe nicht jetzt schon in Tränen auszubrechen, konzentrierte sich auf die innere Wärme, die sie spüren konnte, wenn sie an Brahve dachte.
Beth und Nalla verliessen das Zimmer schon mal, um sich zu den anderen zu gesellen, während Mary ihre Tochter noch bis zur Treppe begleitete. Mary küsste ihre auf die Wange und flüsterte ihr noch mal zu, dass sie wunderschön aussah, bevor sie sich an das untere Ende der Treppe neben Rhage stellte, der mit stolz geschwellter Brust und leicht glänzenden Augen zu seiner Tochter hochsah. „Mein Mädchen.“ flüsterte er ehrfürchtig.

Kristin stützte sich mit einer Hand an der Brüstung ab und sah nach unten. Noch nie zu vor in ihrem Leben hatte sie sich derart mit all den Leuten verbunden gefühlt, die dort unten standen und auf sie warteten. Ihre Eltern. Ihre Onkels, Tanten, Cousins, Cousinen. Freunde. Ihre Familie, egal, unter welchen Umständen sie in diese hinein gekommen war und egal, in wie fern sie mit allen von ihnen blutsverwandt war.
Und natürlich... Brahve. Der Mann den sie liebte, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen würde. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und ihr Herz schlug schneller, als sie nun auf die Treppe zu lief.
Brahve kniete am anderen Ende der Treppe auf dem Boden. Wie alle Brüder trug er die schwarze, zeremonielle Robe der Bruderschaft, die für feierliche Anlässe wie diesen hier, vorgesehen war.
Als Kristin auf die Treppe trat, hob er langsam, angezogen von ihrem Duft, den Kopf und hielt sie mit seinen Blicken fest, die sie von innen heraus wärmten, als sie langsam die Treppe nach unten schritt.
Brahve stockte der Atem. Kristin sah so wunderschön aus, dass er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Sie trug ein blass blaues Kleid, dass unglaublich gut zu ihren Augen passte, diese noch stärker hervor hob. Ihre langen blonden Haare waren an den Spitzen gelockt, genau wie er es so liebte. Und der dünne Stoff des Kleides schien sich perfekt an ihren weiblichen Körper zu schmiegen. Alle Sinne des gebundenen Vampirs in ihm waren hellwach. Und er fühlte nichts anderes als Stolz und Glück, diese Frau seine Shellan nennen zu dürfen.
Als Kristin das Ende der Treppe erreicht hatte, erhob Brahve sich und streckte ihr seine Hand entgegen, zog sie etwas näher zu sich, als sie danach griff. „Shellan Mine!“ flüsterte er mit rauer, gefühlvoller Stimme.
Aus dem Schatten schwebte lautlos die Jungfrau der Schrift hervor, die Kristin zu vor nicht mal bemerkt hatte. Sie hielt ihre Hand über die ineinander verschlungenen Hände von Kristin und Brahve und neigte ihren Kopf dann leicht. „Das ist eine sehr starke Verbindung. Stark in der Liebe zueinander und wichtig für unsere Rasse!“ sagte sie.
Kristins Herz klopfte schneller und zu wissen, dass ihre Verbindung den Segen der Jungfrau hatte erleichterte sie wirklich.
Als die Jungfrau sie gesegnet hatte, legte Mary ihr eine Hand auf die Schulter und zog sie ein wenig zur Seite, in den Kreis der anderen Shellans.

Wrath trat vor zu seinem Sohn, in der Hand dabei den Dolch, der als heilig für diese Zwecke galt. Die Brüder standen geschlossen hinter ihm. Brahve ließ seine Robe zu Boden gleiten und kniete sich hin.
Wie vereinbart, würde sein Vater den ersten Buchstaben in seinen Rücken ritzen, gefolgt von Qhuinn und Blay, Vishous, Butch und Zsadist. Den letzten Buchstaben würde Rhage in seine Haut ritzen um den Kreis zwischen ihm und Kristin zu schließen.
Brahve biss die Zähne zusammen, als der Dolch sich in seine Haut bohrte, aber er ertrug jeden einzelnen Ritz, jeden einzelnen Buchstaben ohne zu schreien, sondern mit Stolz darüber, den Namen seiner Shellan in seinem Rücken tragen zu können. Das Salzwasser, was die Brüder danach auf der Wunde verteilten, damit die Buchstaben ewig zurückblieben, brannte auf seiner Haut, aber auch das nahm Brahve nur zu gerne auf sich, wenn er daran dachte, dass es bedeutete, dass seine Verbindung zu Kristin für die Ewigkeit sein würde.
Rhage griff nach einem Tuch mit dem er die Spuren des Salzwassers und des Blutes auf seinem Rücken beseitigte. Dieses legte er in ein bereitliegendes Kästchen und überreichte Brahve dieses, der sich vorsichtig wieder aufrichtete, noch immer bemüht, sich wirklich keine Schmerzen anmerken zu lassen.
Kristin war froh darüber, dass ihre Mutter sie festhielt, während die Brüder die Buchstaben in seinen Rücken ritzten. Sie hatte zwar davon gewusst, dass das passieren würde, aber leicht mit anzusehen war es dennoch nicht. Sie wollte nicht, dass Brahve Schmerzen hatte, war andereseits aber auch stolz darauf, dass er das alles nur für sie tat. Als Brahve sich erhob, ließ Mary ihre Tochter los, so dass diese wieder einige Schritte nach vorne treten konnte.
Brahve kniete sich vor ihr auf den Boden und hielt ihr das Kästchen mit dem Tuch entgegen. Mit zittrigen Händen und tränennassen Wangen nahm sie es an, nahm mit dieser Geste ihn als ihren Hellren an.
Die Brüder brachen in lautes Triumphgeheul aus und stimmten gleich darauf ein Lied in der alten Sprache an, in dem es um Liebe und die Stärke der neu geschlossenen Verbindung ging. Die Stimmen der Brüder, Zsadists am lautesten, hallten noch immer durch das Foyer als das neu verbundene Paar ins Esszimmer geführt wurde, wo die geschlossene Verbindung gefeiert wurde.


Brahve betrat das Arbeitszimmer seines Vaters und setzte sich gleich gegenüber des Schreibtisches. In den letzten Wochen war es zum Gebrauch geworden, dass er neben seinen Aufgaben in der Bruderschaft auch seinen Vater unterstützte, sich von ihm zeigen ließ, was er so zu tun hatte, worin seine Aufgaben lagen. Er hätte nicht erwartet, dass es ihn doch interessierte, wie sein Vater regierte. Vielleicht lag es auch daran, dass Wrath ihn mittlerweile wie einen gleichwertigen Partner behandelte, dass er ihn um seine Meinung fragte und sich mit ihm über die Dinge austauschte, die bei ihm anstanden. Und dass es nur immer diese Form von Anerkennung gewesen war, die Brahve gesucht hatte. Wrath betonte auch immer wieder, dass Brahve eine sehr gute Auffassungsgabe hatte und dass seine Meinung in vielen Fällen wirklich wichtig war.
Ich wollte noch etwas mit dir besprechen, mein Sohn.“ verkündete er an diesem Tag.
Aufmerksam sah Brahve ihn an. „Worum geht es denn?“
Ich weiß, dass du deinen Platz jetzt in der Bruderschaft gefunden hast und ich weiß auch, dass du diesen sehr gut ausfüllst. Ich möchte dich auch gar nicht zu etwas anderem überreden, aber du hast offiziell deinen Platz als Thronfolger noch nicht angenommen. Das macht mich der Glymera gegenüber sehr angreifbar. Würdest du diese Zeremonie über dich ergehen lassen? Es würde sich für dich nichts ändern, außer dass du irgendwann in ferner Zukunft meinen Platz einnehmen würdest. Ich habe nicht vor, diesen so bald abzugeben, aber es würde auch mich beruhigen, dass ich in dir einen fähigen Nachfolger hätte. Mittlerweile bist du so weit um diese Rolle auch voll und ganz auszufüllen.“
Brahve hörte Wrath ruhig zu. Früher wäre er schon nur bei der Andeutung dieses Themas in die Luft gegangen. Jetzt jedoch verstand er die Sichtweise seines Vaters wesentlich besser. Und er musste zu geben, dass er diese Aussichten jetzt, mit Kristin an seiner Seite, gar nicht mehr so wirklich schlimmm fand.
Ja, Vater, ich würde die Thronfolge offiziell annehmen.“ nickte er.
Wrath nahm seine Panoramasonnenbrille ab, wischte sich über die Augen, sprang von seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch auf und schloß Brahve in seine Arme. „Danke mein Sohn. Du machst mich wirklich sehr stolz. Die Zeremonie wird in fünf Tagen stattfinden.“


An diesem Tag trug Brahve zum ersten Mal die Robe des Prinzen. Sie unterschied sich ein wenig von der, den die Brüder trugen, dadurch, dass sie einige Wappen und Zeichen in der alten Schrift auf Brust und Schulter hatten, die für die Stärke und die Stellung seiner Blutlinie standen. Er hatte sich nie etwas daraus gemacht, aber dennoch musste er zu geben, dass es sich gut anfühlte, sie zu tragen. Dass es ihn stolz machte, dass sein Vater ihn in dieser Position sah. Er sah auf und blickte in die warmen, blauen Augen seiner Shellan, die sich über ihn beugte und die Robe zurecht rückte.
Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich mich als Prinzessin eigne.“ seufzte sie leise. Sie trug ein sehr edles auf seine Robe abgestimmtes Kleid und gab sich alle Mühe, ihre Nervosität zu verbergen. Auftritte in der Öffentlichkeit behagten ihr noch immer nicht so wirklich, aber sie wusste, dass es wichtig für Brahve war.
Du siehst aus wie eine Prinzessin. Und außerdem musst du nur an meiner Seite sein, meine Shellan.“ betonte Brahve, zog sie zu sich und küsste sie. Er verriet nicht, wie wichtig es für ihn war, das mit ihr zusammen durchzuziehen und wie nervös er ebenfalls war.
Der große Saal des Anwesens war gefüllt mit Angehörigen der Glymera, der obersten und ältestens Familien, sowie den Brüdern und ihren Shellans. Alle trugen festliche Kleidung und der Saal war in den Farben von Wrath Familie geschmückt.
Entlang der Treppe standen die Brüder auf den Stufen, über die Brahve gehen würde um von Wrath die Krone entgegen zu nehmen. Sie bildeten die Prinzengarde, hatten ihre Dolche gezügt, um dem zukünftigen König ihre Ehre zu erweisen. Wrath stand am Ende der Treppe und hielt ein symbolisches Zepter in den Händen, das er an seinen Sohn übergeben würde, als Zeichen dafür, dass dieser nun offiziell der Thronfolger war.

Kristin und Brahve liefen Hand in Hand über den langen Gang. Kurz bevor sie die Treppe erreicht hatten, blieben sie stehen. Kristin presste sanft ihre Lippen auf die ihres Hellrens. „Geh schon, sie warten auf dich.“ flüsterte sie ihm zu. „Für mich bist du immer ein Prinz.“ Sein Bindungsduft hüllte sie ein, als er sich nach diesen Worten noch mal zu ihr beugte und sie küsste. Jetzt hatte er endgültig das Gefühl, dass er sein Schicksal endlich annehmen konnte.
Brahve löste sich von ihr und betrat den großen Saal. Sofort kreuzten die Brüder ihre Dolche, damit er durch den Gang, den sie so bildeten die Treppe nach unten gehen konnte. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er seinen Weg beschritt, wobei Qhuinn sich nach der ersten Stufe dicht hinter ihm hielt, um seine Sicherheit zu garantieren. Vor seinem Vater verbeugte er sich, während die Brüder hinter ihm geschlossen ihre Dolche in die Luft hielten.
Wrath küsste seinem Sohn auf die Stirn, hielt das Zepter einmal links und einmal rechts über seine Schulter, sprach einige Worte in der alten Sprache, die Brahve so wiederholte – dass er den Thron gemäß seiner Blutlinie annehmen würde und ihn in diesem Sinne fortführen würde. Dann nahm er das Zepter entgegen und küsste seinem Vater auf die Stirn, hielt ihm das Zepter einmal links und einmal rechts über die Schulter.
Beide drehten sich dann zur Treppe um als angekündigt wurde, dass nun die Prinzessin kommen würde. Als Kristin die Treppe entlang ging knieten die Brüder auf die Stufen und rammten den Dolch mit der Spitze in den Boden.
Kristin lächelte als sie Brahve und Wrath am Ende der Treppe zusammen stehen sah, Brahve mit dem Zepter in den Händen. Sie hörte eine leise Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte, dass sie nun ihre Mission erfüllt hatte und zur Belohnung bis zum Rest ihres Lebens glücklich werden würde. Im ersten Moment verspürte sie eine seltsame Angst, aber dann begriff sie den Zusammenhang zu dem, was sie gehört hatte, als sie nach ihrem Unfall fast gestorben wäre und als sie das Ende der Treppe erreicht hatte, lächelte sie und trat an Brahves Seite. Wrath beugte sich zu seiner Schwiegertochter und küsste sie auf beide Wangen, bevor sie ihre Hand in Brahves legte.
Stolz trug sie seinen Bindungsduft an sich und konnte sich innerlich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie Stahr und Shadhow in der Menge entdeckte und die beiden Vampirinnen vor Neid erblasst waren. So änderten sich die Dinge.
Als Prinz und Prinzessin nun Hand in Hand durch die Menge schritten, auf den Platz zu, der ihnen an der langen Tafel bestimmt war, erhoben sich die Brüder vom Boden und folgten den beiden geschlossen, den Dolch vor der Brust gekreuzt. Sie stimmten geschlossen in ein feierliches Lied ein, bevor sie alle gemeinsam mit ihren Shellans und Kindern, den anwesenden Gästen und der königlichen Familie feierten, dass die Thronfolge und die Fortführung ihrer Rasse nun gesichert war.
Alle. Bis auf Aghony.



... The End ...

1 Kommentar:

  1. es hat spaß gemacht diese geschichte zu lesen...hoffe es gibt bald nachschub ...:-)))

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