Vorsichtig
schob Kristin ihren Kopf durch die Tür zu Brahves Krankenzimmer.
Sie wusste nicht, ob Wrath noch da war und auch nicht in welcher
Laune Brahve nach dem Aufeinandertreffen mit seinem Vater war, ob er
sie jetzt überhaupt sehen wollte. Aber als sie außer
Brahve niemandem im Zimmer entdecken konnte und dieser auch noch
lächelte, als er sie in der Tür sah, schlüpfte sie
richtig ins Zimmer.
„Hey,
wie geht es dir?“ wollte sie wissen und setzte sich neben ihn ans
Bett.
„Schon
viel besser. Vermutlich kann ich auch bald in mein eigenes Zimmer. Du
hast mir gefehlt.“
Kristin errötete bei seinen Worten, freute sich aber wirklich darüber, das zu hören. „Ich hab noch mit meinen Eltern gesprochen. Wie war es... also ich meine, mit deinem Vater?“
Kristin errötete bei seinen Worten, freute sich aber wirklich darüber, das zu hören. „Ich hab noch mit meinen Eltern gesprochen. Wie war es... also ich meine, mit deinem Vater?“
Brahve
griff in einer unbewussten Bewegung nach ihrer Hand, verschlang seine
Finger mit ihren, brauchte einfach den Körperkontakt zu ihr um
sich ruhig zu fühlen, um sich vollständig zu fühlen.
„Mein Dad hat zum ersten Mal verstanden, dass er mich nicht in die
Rolle des Prinzen drängen kann. Dass ich das nicht will. Und er
wird keinen Druck mehr auf mich ausüben, was das angeht. Es...
hat sich gut angefühlt zu hören, dass er stolz auf mich
ist. Ich weiß nicht, wann er das zum letzten Mal gesagt hat,
aber ich habe mich immer mehr wie ein Versager gefühlt, weil ich
nie die Anerkennung von ihm bekommen habe. Und ich auch nicht mal
mehr das Gefühl hatte, dass er mich einfach als seinen Sohn
liebt.“ Normalerweise hätte Brahve das nicht so ausgesprochen,
weil es sein Innerstes nach Außen kehrte, aber bei Kristin
hatte er keine Probleme damit sich so zu zeigen.
„Das
freut mich zu hören. Ich weiß, dass es hart für dich
war, dass dein Vater so streng zu dir war. Und dass er nicht
akzeptiert hat, dass du nicht Prinz sein wolltest. Und... du kannst
auch wirklich stolz auf dich sein.“ sagte Kristin leise.
„Ich
war es nie. Ich... seh mich eher als den jenigen, der die ganzen
Probleme erst verursacht hat.“
„Aber,
du hast mich gerettet. Und du hast Blay gerettet.“ Mit ihrem Daumen
streichelte sie über seinen Handrücken und Brahve hatte das
Gefühl, damit würde sie sein Innerstes streicheln. Stellen,
die niemand sonst je zu vor gestreichelt oder überhaupt berührt
hatten.
„Es
fällt mir trotzdem schwer, das so zu sehen. Um so schöner
war es, das von meinem Vater mal zu hören. Wie war es bei dir?
Du hast gesagt, du hast mit deinen Eltern gesprochen?“
Kristin
nickte. „Sie haben mir alles erzählt. Das Einzige, was noch
ein bißchen weh tut, war die Art, wie ich es erfahren habe.
Weil... ich liebe meine Eltern. Es sind die einzigen Eltern, die ich
je kannte. Und meine Mom ist so eine tolle Frau, ich wollte immer so
sein wie sie.“ sagte sie und schmiegte sich mit ihrem Kopf an seine
Schulter. „Brahve, zwischen uns... hat sich doch nichts geändert,
oder?“
Sein Herz schlug auf diese Frage hin schneller. Er dachte daran, wie es gewesen war, von ihr zu trinken. Und wie es sich angefühlt hatte, als sie von seinem Hals getrunken hatte, aber er rief sich auch wieder ins Gedächtnis, dass beides Ausnahmesituationen gewesen waren, in denen sie kaum eine andere Wahl gehabt hatten. Nichts Bewusstes, bei dem sie sich für ihn entschieden hatte.
Sein Herz schlug auf diese Frage hin schneller. Er dachte daran, wie es gewesen war, von ihr zu trinken. Und wie es sich angefühlt hatte, als sie von seinem Hals getrunken hatte, aber er rief sich auch wieder ins Gedächtnis, dass beides Ausnahmesituationen gewesen waren, in denen sie kaum eine andere Wahl gehabt hatten. Nichts Bewusstes, bei dem sie sich für ihn entschieden hatte.
„Nein,
natürlich nicht. Du weißt doch, wie wichtig du mir bist.“
antwortete er, hatte jedoch Schwierigkeiten, die Stimme, die in ihm
immer wieder MEIN schrie, überhaupt irgendwie zu ignorieren.
Die
nächste Nacht hatte Brahve in seinem eigenen Bett verbracht,
hatte gut geschlafen, nachdem er sich zunächst noch ein wenig
hin und her gewälzt hatte, weil es sich für ihn so
ungewohnt angefühlt hatte, Kristin nicht neben sich zu spüren
und hatte sich immer wieder sagen müssen, dass er sich daran
lieber gewöhnen sollte. Er wurde wach, als die Rolläden
sich öffneten und es draußen gerade dunkel geworden war.
Gerade, als er sich aufsetzen wollte und ins Bad gehen, klopfte es an
seiner Tür. Überrascht stand er auf und öffnete.
Vor
ihm stand Qhuinn, blickte ihn mit seinen verschieden farbigen Augen
direkt an. „Ich habe etwas für dich, was du brauchen wirst.“
sagte er und hielt Brahve eine schwarze, zeremonielle Robe entgegen.
Verwirrt
starrte Brahve auf den schwarzen Stoff, dann wieder auf Qhuinns
Gesicht, das ernst wirkte, aber seine Lippen verrieten, dass er sich
gerade amüsierte. Erst jetzt fiel Brahve auf, dass Qhuinn
ebenfalls eine Robe trug und dass er nicht alleine gekommen war.
Hinter ihm stand die versammelte Bruderschaft im Flur versammelt,
alle von ihnen in ihren Roben, von denen Brahve nur wusste, dass sie
sie immer dann trugen, wenn sie zu irgendeiner Zeremonie der
Bruderschaft gingen. Wenn jemand Neues in diese aufgenommen wurde...
Wieder
starrte er auf die Robe, die Qhuinn ihm hin hielt, konnte nicht
glauben, was das gerade vielleicht bedeuten würde. „Aber...
das kann nicht sein. Ihr... ihr müsst euch irren.“ stammelte
er.
„In
diesem Bezug haben wir uns noch nie geirrt, Mann. Und jetzt beeil
dich, zieh dir dieses Ding an und komm. Und gewöhn dich schon
mal dran, dass ich nicht von deiner Seite weichen werde, du bist mein
neuer Schützling.“ Jetzt grinste Qhuinn wirklich, als er
Brahve ins Zimmer zurück schob, damit dieser sich jetzt endlich
anzog.
Brahve
nahm aus dem Augenwinkel noch wahr, wie ihm einige der Brüder zu
nickten, als er sich dann umdrehte und in sein Badezimmer taumelte um
sich die Robe überzuziehen. Seine Hände zitterten dabei vor
Aufregung. Niemals hätte er gedacht, dass das hier mal passieren
würde. Dass ausgerechnet er in die Bruderschaft aufgenommen
werden würde. Und niemals hatte er gedacht, dass er das so sehr
wollen würde. Dass er ein Teil von dieser eingeschworenen
Einheit sein wollte, einen Platz in dieser Welt hatte, gebraucht und
akzeptiert wurde. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass es genau das
gewesen war, was er brauchte, was er sich wünschte. Ein Lächeln
lag auf seinen Lippen, als er endlich die Robe übergezogen hatte
und bereit war. Und wie er bereit war. So sehr war er noch für
etwas bereit gewesen.
Eine
viertel Stunde später fand Brahve sich in einem der schwarzen
Escalades mit verdunkelten Scheiben wieder. Die Brüder, die mit
ihm im gleichen Wagen waren, waren schweigsam, wirkten aber
entschlossen und feierlich. Und Brahve war wahnsinnig nervös. Er
wusste nicht wirklich, wie diese Zeremonie ablaufen würde,
hoffte, dass er nichts falsch machen würde und sich als würdig
erweisen würde. Er wollte nicht, dass sie es bereuten, ihn
aufzunehmen. Ihm wurden die Augen verbunden, als sie das Anwesen
verließ. Das Heiligtum der Bruderschaft war etwas, was streng
geheim gehalten wurde und erst, wenn man ein fester Bestandteil der
Bruderschaft war, erfuhr man etwas über die Lage. Brahve
protestierte nicht, war ohnehin bereit, alles zu machen, was man von
ihm verlangte.
Er
wurde aus dem Auto geführt, auf einer Seite gestützt,
vermutete, dass es Qhuinn war, der neben ihm lief. Erst, als sie die
Höhle betreten hatten, nahmen sie ihm die Augenbinde wieder ab.
Staunend und ehrfürchtig sah Brahve sich in den langen, von
unzähligen Kerzen beleuchteten Gang um, der in einen großen
Raum mündete. An einer Seite waren die Kanopen aufbewahrt mit
den Herzen aller Lesser, die die Bruderschaft bisher getötet
hatten. Auf der anderen Seite entdeckte er, wie Namen in eine Wand
eingemeisselt worden waren und überflog diese schnell. Die Namen
aller Brüder, die es bisher gegeben hatte. Und sein Name würde
sich als neustes in diese Reihe einreihen. Eine Reihe von Männer
von Wert. Und er würde einer davon sein. Stolz schnürte ihm
die Kehle zu und er schluckte schwer, sah sich dann noch etwas weiter
um. In der Mitte gab es so etwas wie einen Altar und auf einem Halter
stand ein riesiger Kelch.
Noch
immer stellte Brahve keine Fragen. Bevor einer der Brüder etwas
gesagt hatte, erschien eine kleine, verschleierte Gestalt. Die
Jungfrau der Schrift. Die höchste Gottheit ihrer Rasse. Brahve
hatte sie erst wenige Male in seinem Leben gesehen und hatte höchsten
Respekt vor ihr, verneigte sich leicht, als sie auf ihn zutrat.
„Brahve,
Sohn des Wrath, ist es dein freier Wille ein Teil der Bruderschaft zu
werden? In diese aufgenommen zu werden und deren Ziele zu verfolgen?“
fragte sie ihn.
„Ja,
das ist es. Und ich werde diese Ziele verfolgen.“ versicherte
Brahve.
„Wer
führt ihn zu mir?“ wollte die Jungfrau wissen.
Qhuinn
trat vor. „Das bin ich. Qhuinn, Sohn des Lohstrongs.“
„Wer
weist ihn ab?“
Brahve
hielt den Atem an, aber niemand aus den Reihen der Bruderschaft trat
vor um etwas gegen seine Aufnahme vorzubringen.
„Dein
Blut ist das reinste unserer Rasse, das stärkste unserer Rasse.
Und du kannst den Thron nicht verwaisen lassen. Du wirst deine Rolle
einnehmen müssen. Jetzt jedoch sollst du die Bruderschaft
unterstützen. Nehmt ihn auf! Ich heisse es für gut.“
sagte sie mit einem kaum merkbaren Nicken in Richtung der Brüder.
„Zieh
deine Robe aus.“ bat Qhuinn.
Brahve
entledigte sich seiner Robe, nahm am Rande wahr, dass auch alle
anderen Brüder ihre Roben fallen ließen und wurde dann zu
dem Podest geführt, auf dem er fest gebunden hatte. Sein Vater
trat vor, griff nach dem Kelch, der die Form eines Totenkopfes hatte
und zog sich einen stacheligen Handschuh über, nahm einen edel
aussehenden Dolch. Als er direkt vor Brahve stand, ritzte er sich das
Handgelenk auf, ließ einige Tropfen seines Blutes in den Kelch
tropfen.
„Mein
Fleisch.“ sagte er, nachdem er seine Wunde verschlossen hatte und
dann biss er Brahve ohne Vorwarnung in den Hals. Brahve zuckte
zusammen, aber kein Schrei kam über seine Lippen. Er ballte nur
seine Hände zu Fäusten und hielt sich irgendwie auf den
Beinen. „Dein Fleisch.“ flüsterte sein Vater, nachdem er von
ihm abgelassen hatte und ihn mit einem Schlag mit der Hand, die in
dem Handschuh steckte in der Brust traf. Brahve keuchte, schrie aber
wieder nicht auf, blieb standhaft.
Wrath trat
zur Seite und als nun Vishous vor ihn trat, wusste Brahve, dass ihm
keine Zeit zur Erholung blieb.
Jeder der
Brüder wiederholte genau die gleichen Schritte, die Wrath getan
hatte.
Als
alle Brüder fertig waren, trat Wrath vor und hob den gefüllten
Kelch in die Luft. „Das war der erste von uns. Der Gründer der
Bruderschaft. Ein Hoch auf diesen Krieger!“
Die
Brüder brachen in zustimmendes Kriegsgeheul aus, als Wrath sich
nun vor Brahve stellte, der die Lippen fest zusammen bissen hatte und
sich seinen Schmerz möglichst nicht anmerken lassen wollte.
„Trink!
Und schließ dich uns an.“ Mit diesen Worten reichte er seinem
Sohn den Kelch.
Brahves
Hände zitterten nur ganz leicht, als er den Kelch an seine
Lippen setzte, während die Brüder um ihn herum nun in einen
Singsang in der alten Sprache einstimmten. Er trank und spürte
sofort, wie die Kraft aller Brüder auf ihn einströmte. Mit
jedem Schluck konnte er jeden einzelnen von ihnen in seiner
Einzigartigkeit spüren. Ihre Kräfte vereinten sich mit ihm,
ihr Blut sich mit seinem. Sein Körper bäumte sich auf und
er stieß einen tiefen Schrei aus, heulte auf und die Brüder
um ihn herum stimmten sofort mit ein.
Er
sank in sich zusammen, konnte die Kraft in seinem Körper kaum
bündeln, schrie noch immer. Und noch immer sangen die Brüder.
Er
zuckte zusammen als etwas auf seiner Haut brannte, aber auch das ließ
er über sich ergehen. Für einen kurzen Moment wurde es
schwarz vor seinen Augen, aber als er wieder zu sich kam, wusste er,
dass es vorbei war. Dass er jetzt wirklich dazu gehört.
Er
öffnete die Augen und sah die Brüder um sich herum stehen.
Sie sangen wieder. Als er an sich herunter sah, stellte er fest, dass
er jetzt die selbe kreisförmige Narbe hatte wie alle von ihnen.
Das Zeichen der Bruderschaft. Das Zeichen, dass er dazu gehörte.
Warum war immer noch eine gewisse Leere in ihm? Ihm blieb allerdings
jetzt keine Zeit, näher darüber nachzudenken.
„Komm.
Es ist geschafft.“ murmelte Qhuinn und er packte Brahve an einer
Seite, Blay ihn an der anderen.
„Danke.
Und danke auch, dass du mich vorgeschlagen hast.“ sagte Brahve
leise.
„Schon
okay. Ich wusste, dass du dich gut halten würdest.“ antwortete
Qhuinn grinsend.
„Ich
bin stolz auf dich, Sohn.“ ertönte Wraths Stimme dicht hinter
ihnen und er legte eine Hand auf Brahves Schulter.
Unter
lautem Gesang der Brüder, Zsadists Stimme dabei wie immer am
lautesten von allen zu hören, führten sie ihn den Gang
entlang aus der Höhle zurück. Brahve fühlte sich
leicht benommen und gleichzeitig Teil eines Ganzens, aber dennoch
irgendwie... alleine.
Die
Wunden an seinem Körper waren kaum noch zu spüren, nur noch
als ein ganz leichtes Brennen wahrzunehmen. Brahve wusste, dass es
besser werden würde, wenn er sich nähren würde. Nur...
sein kompletter Körper vibrierte leicht. Schrie nach Blut. Von
IHR. Und unter keinen Umständen konnte er so jetzt zu ihr gehen.
Nicht, wenn er Durst nach Blut hatte und nach Sex. Noch nie war sein
Wunsch danach stärker gewesen als jetzt, aber er befürchtete,
er würde über sie hefallen und ihr damit Angst machen. Dass
er durch das Blut, was sie verband, ständig spüren konnte,
dass sie in der Nähe war, machte alles nicht gerade leichter.
Das
einzige, was ihm einfiel, um seinen Durst etwas abzuschwächen,
war, Ravena zu rufen. Wenn er sich vorher bei ihr ausgetobt hatte,
würde er es riskieren können, in Kristins Nähe zu
kommen.
Ravena
erschien in seinem Zimmer, hübsch und bereit, wie immer, wenn er
sie rief. Er brauchte nicht mal etwas zu sagen, sie wusste auch so,
was er wollte, ließ ihre Robe fallen und trat zu seinem Bett.
Brahve packte sie an den Hüften, rollte sich auf sie und wollte
seine Fänge in ihrem Körper versenken und in sie
eindringen.
Stöhnend
wälzte er sich im nächsten Moment wieder von ihr. Obwohl
sein Körper mehr als angespannt war, stellte er fest, dass er es
nicht konnte. Er konnte jetzt nicht einfach unbedeutenden Sex mit
einer Auserwählten haben. Nicht, wenn er die ganze Zeit Kristin
hübsches Gesicht vor sich hatte. Frustriert setzte er sich auf,
stützte seine Ellbogen auf seinen Knien ab und vergrub sein
Gesicht in seinen Händen.
„Was
ist los, Herr? Gefalle ich dir heute nicht?“
Die
Anwesenheit der Auserwählten hatte er fast wieder vergessen und
er drehte sich nur langsam zu ihr um, schüttelte den Kopf.
„Nein, das... ist es nicht. Du bist wunderschön. Nur...
behandel ich dich nicht richtig. Verdammt... es tut mir leid, wie ich
mich dir gegenüber verhalten habe.“
„Ihr
braucht euch nicht zu entschuldigen. Es ist meine Aufgabe!“
„Es
ist nicht deine Aufgabe, dich von mir erniedrigen zu lassen, alles
mit dir machen zu lassen, was mein perverses Gehirn für Ideen
hat. Es tut mir leid, Ravena. Du... du kannst jetzt gehen.“ Er
konnte kaum glauben, wie er die Auserwählte in der Vergangenheit
behandelt hatte. Wie eine Ware, mit der er tun und lassen konnte, was
er wollte, sie nehmen konnte wann und wie er wollte. Nur, dass er das
nie so gesehen hatte.
„Ich...
ich bleibe, wenn ihr wollt. Ihr habt noch nicht mal von mir
getrunken.“
„Nein, Ravena. Bitte geh. Und verzeih mir, wie ich mit dir umgegangen bin. Das verdienst du nicht!“
„Nein, Ravena. Bitte geh. Und verzeih mir, wie ich mit dir umgegangen bin. Das verdienst du nicht!“
„Danke,
Brahve.“ sagte Ravena leise und Brahve schüttelte nur leicht
mit dem Kopf. Er konnte kaum fassen, dass sie sich nun auch noch
dafür bedanke, dass er sie dieses Mal gehen ließ.
Als
er alleine war, sprang er sofort vom Bett auf und schlug mit seiner
Faust so hart gegen die Wand, dass vermutlich ein Loch in dieser
zurückbleiben würde. Schmerzen verspürte er nicht mal
wirklich. Er war jetzt ein Bruder. Und als ein Bruder verhielt man
sich nicht so einer Auserwählten gegenüber. Man hatte sich
selber besser im Griff als er. So konnte er nicht weiter machen. Und
da er Ravena weg geschickt hatte, musste er nun doch von jemand
anderem trinken. Kurz zog er in Erwägung um eine andere
Auserwählte zu bitten als Ravena, aber warum sollte es mit der
funktionieren, wenn er es bei Ravena nicht konnte?
Den
ganzen Tag über schob Brahve es noch auf, powerte sich im
Trainingszentrum zusammen mit Qhuinn und Blay aus und war beiden
dankbar, dass sie nicht viel redeten, sondern im Training wirklich
heraus forderten. Als die Rolläden jedoch geschlossen wurden und
draußen die Sonne aufging, fühlte er sich wie ein Tier,
das in einen Käfig eingesperrt wurde, lief in seinem Zimmer
unruhig auf und ab.
Schließlich
öffnete er seine Tür und verließ sein Zimmer. Er
musste einfach zu ihr. Länger konnte er nicht warten. Die
Jungfrau möge ihm helfen... er würde ihr nicht weh tun...
koste es, was es wollte!
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