Blay
war fest davon ausgegangen, dass Qhuinn im Trainingszentrum zu
finden. Stattdessen fand er ihn schließlich in ihrem
Schlafzimmer auf dem Bett sitzend. Der Fernseher lief und Blay lehnte
sich ein wenig gegen den Türrahmen, beobachtete Qhuinn und sah
auf den Bildschirm. Wie oft hatten sie dieses Video schon gesehen...
„Heyyyy,
was soll das? Lass mich sofort runter!“ Blay zappelte, als Qhuinn
versuchte, ihn auf seine Arme zu nehmen. Sie liefen nebeneinander her
den Gang entlang. Ihre Zeremonie gerade hinter sich auf den Weg zu
ihrem Schlafzimmer.
„Ich
will dich aber tragen.“ schmollte Qhuinn.
„Oh
nein, du wirst mich aber nicht tragen.“
„Du durftest schon meinen Namen auf dem Rücken haben.“ Noch immer dieses typische Schmollen.
„Du durftest schon meinen Namen auf dem Rücken haben.“ Noch immer dieses typische Schmollen.
Und
schon wieder versuchte Qhuinn ihn hochzuheben. Und wieder wehrte Blay
sich erfolgreich dagegen. Beide lachten darüber und rannten ein
Stück den Gang entlang.
Kurz
vor ihrer Zimmertür packte Blay Qhuinn völlig unerwartet
und hob ihn hoch. Auch Qhuinn zappelte ein wenig, aber Blay hielt ihn
weiter fest.
„Lass
mich sofort wieder runter, Blay. Was tust du?“
„Erst,
wenn wir am Bett angekommen sind, lasse ich dich wieder runter.“
sagte er, seine Stimme jetzt nicht mehr diesen verspielten Unterton
wie noch zu vor sondern deutlich rauer.
Qhuinn
verstummte und schob seine Hand in Blays Nacken, zog ihn zu sich um
ihn zu küssen.
„Mach
die Kamera endlich aus, John.“ war der letzte Satz, der auf dem
Video noch zu hören war.
Natürlich
wusste Blay auch so noch in allen Details wie diese Nacht weiter
gegangen war...
„Warum
siehst du dir das an?“ fragte er in die Stille, die im Zimmer
herrschte, nachdem das Video zu Ende war, Qhuinn noch immer auf den
Fernseher sah. „Wir müssen gleich zur Besprechung bei Wrath.“
fügte er hinzu.
Qhuinn
drehte sich zu Blay um und streckte eine Hand in seine Richtung aus.
„Komm her.“
Blay
überwand die Distanz mit einer Schnelligkeit, die das
menschliche Auge nicht mal wahrgenommen hätte und zog Qhuinn in
seine Arme. „Was ist los? Du weißt, ich liebe dieses Video,
aber warum siehst du es dir an?“
„Ich
weiß es auch nicht. Vermutlich entdecke ich gerade meine
sentimentale Seite.“ lachte Qhuinn leise an Blays Schulter, an die
er sich geschmiegt hatte.
„Dass
ich das noch erleben darf.“ lachte Blay. „Bist du okay?“ wollte
er wissen, während seine Hand in kreisenden Bewegungen über
Qhuinns Rücken streichelte.
„Ja,
bin ich. Ich schätze, ich hab nur deine Nähe gebraucht. Ich
bin auch soweit um zu Wrath zu gehen. Ich weiß jetzt, was ich
tun will.“
Blay
zog seine Augenbrauen leicht hoch, fragte aber nicht nach. Er
vertraute Qhuinn genug um zu wissen, dass es nichts falsches sein
würde. Und er wusste auch, dass was immer es war, er ihn dabei
unterstützen würde.
„Dann
lass uns los.“ sagte er, küsste Qhuinn noch mal schnell und
stand dann vom Bett auf.
Zusammen
verließen sie das Zimmer und betraten einen Moment später
das Büro des Königs, in dem sich nach und nach die
Bruderschaft versammelte. Beide nahmen sie auf ihrem Stamplatz
gegenüber des Kamins Platz und warteten darauf, dass sich das
Büro füllte.
Der
König wirkte ernst und seltsam gefasst, vermutlich um nicht zu
sehr zu zeigen, wie ihm die Angst um Brahve zu setzte.
Als
alle da waren, begann Wrath mit ernster und tiefer Sprache zu
sprechen. „Ich erwarte von euch allen einen Bericht über die
Lage.“
Zunächst
begannen Rhage und Butch von ihrer letzten Streife zu sprechen und
dann war es wieder Vishous, der von der Nacht an dem Haus sprach, in
der Brahve angeschossen worden war.
„Ich
würde dazu gerne auch noch etwas sagen. Oder besser gesagt...
ich würde gerne etwas vorschlagen.“ meldete Qhuinn sich zu
Wort, nachdem Vishous seinen Bericht beendet hatte. Blay blickte ihn
nur kurz etwas überrascht an, ließ seine Hand dann aber
locker auf Qhuinns Rücken liegen. „Ich möchte jemanden
für die Bruderschaft vorschlagen.“
Spätestens
mit diesem Satz hatte er die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden.
„Ich
denke nicht, dass wir Aghony schon jetzt zum Bruder machen sollten.
Er ist gut, aber es ist noch zu früh.“ sagte Phury.
„Und
Rhock ist noch zu unreif.“ kommentiere Zsadist, bemüht nich zu
abwertend vom Freund seiner Tochter zu sprechen.
Qhuinn
schüttelte den Kopf. „Ich spreche auch nicht von Aghony oder
Rhock. Ich spreche von Brahve. Ich würde ihn gerne vorschlagen.“
Er konnte die Stimmung im Zimmer spüren, aber sprach unbeirrt
weiter, seiner Sache wirklich sicher. „Ich weiß, dass er
eigentlich nicht mal mehr im Trainingsprogramm ist, aber er hat
dennoch trainiert. Und er hat bewiesen, dass er genau das getan hat,
was jeder von uns Brüdern in so einer Situation getan hat.“ Er
warf einen kurzen Blick zu Blay wie um sich zu vergewissern, dass der
wirklich noch da war. „Ich weiß, dass es nicht reicht, wenn
nur ich ihn vorschlage, aber denkt bitte darüber nach.“
„Ich
stimme dem zu.“ Dass Blay Qhuinn zu stimmte, wunderte zwar
niemanden wirklich, aber er sprach sofort weiter. „Ich habe
ebenfalls mit ihm trainiert. Er ist einer der besten Schützen,
die wir haben und er ist denke ich wirklich soweit, das was andere
einem sagen, auch anzunehmen und umzusetzen.“
Vishous
sah kurz zu den beiden jüngeren Vampiren und wendete sich dann
direkt an Wrath. „Ich würde Brahve ebenfalls vorschlagen. Ich
habe ihn im Kampf gesehen und er ist viel weiter als alle aus dem
Trainingsprogramm. Ich denke auch, er ist so weit.“
Es
galt als ungeschriebenes Gesetz, dass ein junger Krieger die
Beführwortung drei seiner Trainer brauchte um in die
Bruderschaft aufgenommen zu werden. V jedoch trainierte nicht im
Trainingsprogramm, was bedeutete, dass es nicht reichen würde,
um Brahve wirklich aufzunehmen.
„Ich
bin auch dafür, Brahve aufzunehmen.“ Alle drehten sich um.
Payne gehörte zwar nicht zur Bruderschaft im engen Sinne, aber
alle Brüder respektierten sie wie eine von ihnen, seitdem sie
aktiv mit im Trainingsprogramm mit arbeitete und es hatte auch schon
einige Kämpfe gegeben, in denen sie geholfen hatte. Somit gab es
nun auch eine dritte Stimme für Brahve...
„Seid
ihr euch sicher?“ erkundigte Wrath sich.
„Ich
bin auch dafür.“ meldete Rhage sich zu Wort. „Brahve ist ein
Krieger. Und ich denke, er sollte einer von uns werden.“ Er würde
nicht vergessen, dass Brahve es gewesen war, der seine Tochter durch
die Transition geführt hatte. An diese ganze Bindungssache
konnte er sich noch nicht gewöhnen, aber er wusste, dass er sich
da ohnehin nicht einmischen konnte. Mary würde kein Wort mehr
mit ihm sprechen, wenn er seine Tochter nicht das machen ließ,
was sie wollte. Und noch schlimmer, sie würde nicht mehr mit ihm
schlafen. Irgendwie schwenkten seine Gedanken gerade etwas ab...
Tohrment
räusperte sich. Bereits seit einigen Jahren führte er
offiziell wieder die Bruderschaft an. „Das bedeutet, dass wir
Brahve aufnehmen werden. Sobald es ihm gut genug gehen wird, werden
wir die Zeremonie durch führen. Oder sprichst du dich dagegen
aus?“ fragte er den König offen, angesichts ihrer tiefen
Freundschaft.
Wrath
seufzte leise. „Er sollte der Prinz sein. Kein Krieger.“
„Wrath,
ich weiß, du willst es nicht hören, aber du warst auch
nicht anders. Und du warst auch zuerst ein Krieger und dann ein
König. Er hat noch Zeit um sich auf den Thron vorzubereiten.“
sagte Tohr vorsichtig.
An
der daraufhin folgenden Stille wussten alle, dass Wrath wusste, dass
Tohr recht hatte. „Es ist nur, er muss besonders geschützt
werden. Aufgrund seiner Stellung. Er ist der einzige, direkte
Thronfolger.“ Und wenn er an Beth Schwangerschaft dachte, dann
würde er das vermutlich auch bleiben.
Qhuinn
räusperte sich um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen.
„Ich werde mit ihm zusammen rausgehen. Ich werde weiter mit ihm
trainieren und er wird unter meinem Schutz stehen.“ sagte er ernst.
Jemand der sein Leben für Blays gegeben hätte, würde
er immer mit seinem Leben schützen, koste es, was es wollte.
Wieder
schwieg Wrath kurz. „Dann sei es so.“ verkündete er dann
feierlich. Mittlerweile konnte er seinen Stolz kaum zurück
halten. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er sich das für
seinen Sohn gewünscht hatte. „Sobald es ihm besser geht,
bereiten wir alles vor.“
Nach
und nach verließen die Brüder das Arbeitszimmer. „Qhuinn,
bleibst du bitte noch einen Moment?“
Qhuinn
zuckte zusammen, fühlte sich für einen kurzen Moment so,
als hätte er irgendwas ausgefressen, aber nickte dann und wirkte
so locker wie eh und je. „Klar. Was gibt es noch?“ Er nickte kurz
Blay zu und schlenderte dann zum Schreibtisch des Königs, lehnte
sich locker gegen die Kante.
„Ich
würde gerne über deinen Job sprechen. Ich denke, wir beide
wissen, dass John keinen Ahstrux Nohtrum mehr braucht. Und bevor du
was sagst... das ist nicht als Angriff gegen dich gemeint, du hast
deinen Job sehr ernst genommen, so viel weiß ich auch, Qhuinn.
Aber John ist jetzt selber zu sehr Krieger. Zu dem hat er Xhex an
seiner Seite und die beiden kriegen das ganz gut alleine hin. Ich...
würde es begrüßen, wenn du stattdesen der neue
Ahstrux Nohtrum von Brahve werden würdest.“
Es
gab wenig Situationen, in denen Qhuinn wirklich überrascht war.
Das jedoch war eine. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er seinen
Job je los werden würde. Die Träne war unter anderem auch
ein Symbol dafür, dass das ein Job auf Lebenszeit war. Er neigte
seinen Kopf leicht, als Zeichen des Respektes vor dem König. „Es
wäre mir eine Ehre, wenn ich diese Aufgabe übernehmen
könnte. Ich werde ihn mit meinem Leben beschützen.“
„Das
weiß ich. Du machst deine Sache sehr gut. Und wirst sie auch
weiterhin gut machen. Du kannst dann jetzt gehen!“
Als
Qhuinn das Arbeitszimmer des Königs verließ, prallte er im
Flur sofort gegen Blay, der nicht weit von der Tür gewartet
hatte. Qhuinn grinste seinen Hellren an und zog ihn mit sich. „Keine
Angst, ich hab nichts angestellt. Ich wurde auch nicht bestraft. Nur
hat mein Job sich jetzt leicht geändert. Von nun an ist es
Brahve, den ich beschützen werde.“
Ein
wenig überrascht sah Blay zu Qhuinn. „Du wirst nicht mehr John
beschützen?“
„Nein.
Und ich muss sagen, dass ich sehr gut damit leben kann, dass mein
neuer Job nun Brahve ist. Ich... habe ihm etwas zurück zu geben
und da ist es nur fair so.“ sagte Qhuinn.
Blay
zog ihn an sich und küsste ihn, wollte nicht, dass wieder zu
sehr die Gedanken daran aufkamen, dass er Schuss ihm gegolten hatte.
„Ich fand es schon bemerkenswert, dass du ihn für die
Bruderschaft vorgeschlagen hast. Das war mutig, ich wusste nicht
genau, wie Wrath darauf reagieren würde.“
Qhuinn
zuckte mit den Schulter. „Ich hab nur gesagt, was ich für
richtig halte. Und dafür sind wir Trainer. Um zu sagen, wen wir
für gut genug halten.
„Ich
weiß. Und weil du das immer tust, liebe ich dich.“
Als Brahve wach
wurde, hatte er das Gefühl, dass sich irgendwas verändert
hatte, wusste nur noch nicht so recht was. Er fühlte sich zum
ersten Mal in seinem Leben irgendwie... vollständig. Außerdem
seltsam ruhig ohne, dass irgendetwas dunkles in seinem Inneren zu
pulsieren schien. Und er konnte den weichen, warmen, weiblichen
Körper neben sich spüren, von dem er wusste, dass sie die
Ursache für all das war. Und doch war da noch etwas anderes,
tiefer gehendes.
Er nahm einen
dunklen, würzigen Geruch im Zimmer wahr, der sich verstärkte,
wenn er an Kristin dachte und plötzlich riss er seine Augen auf.
Das konnte doch nicht passiert sein. Er war doch so vorsichtig
gewesen um sich nicht an Kristin zu binden, ihr etwas an zu tun, auf
das sie keinen Einfluss hatte. Und er wusste, was für eine Qual
es sein würde, an eine Frau zu binden, die einen nicht wollte.
Offenbar hatte sein Körper, als er geschwächt gewesen war,
sie bei ihm geblieben war, sie ihm Blut gegeben hatte, die
Entscheidung allerdings für ihn übernommen und er war zu
schwach gewesen um es zu verhindern.
Langsam hob Kristin
ihre Kopf, blinzelte müde, als sie ihre Augen öffnete und
in seine ungewöhnlichen Augen blickte. „Brahve?“ fragte sie
leise. „Du bist wach. Wie geht es dir?“ wollte sie wissen und
setzte sich richtig auf.
Brahve wollte
protestieren, als er sie dadurch nicht mehr so eng an sich spüren
konnte, hätte sogar fast geknurrt, so sehr schrie er danach sie
näher an sich spüren zu können. Aber er konzentrierte
sich darauf, ihr ihre Frage zu beantworten, da in ihrem
Gesichtsausdruck echte Sorge zu lesen war. Sorge... um ihn.
„Es
geht. Es fühlt sich noch immer so an, als würde eine riesen
Last auf meine Brust drücken, aber es ist schon etwas besser
geworden.“ antwortete er ihr. „Dein Blut... dein Blut hat mir
geholfen.“ Blitzschnell drehte er seinen Kopf zur Seite, konnte sie
nicht ansehen, wenn er darüber sprach. „Danke, dass du mir
davon gegeben hast.“ murmelte er leise. „Das... also du hättest
das nicht tun müssen.“
„Hör auf so was zu sagen. Ich wollte dir helfen. Ich... brauchst du noch mehr Blut?“ Sie biss sich auf die Lippen, fragte sich, wie sie darauf kam, ihm einfach so von sich anzubieten. Vielleicht würde er das jetzt auch falsch verstehen. Das Dumme war... sie WOLLTE, dass er von ihr trank. Und nur noch von ihr.
„Hör auf so was zu sagen. Ich wollte dir helfen. Ich... brauchst du noch mehr Blut?“ Sie biss sich auf die Lippen, fragte sich, wie sie darauf kam, ihm einfach so von sich anzubieten. Vielleicht würde er das jetzt auch falsch verstehen. Das Dumme war... sie WOLLTE, dass er von ihr trank. Und nur noch von ihr.
Brahves Kopf fuhr zu
ihr herum. „Was? Ich... nein, also ich...“ stotterte er und
ärgerte sich über sich selber, dass seine Stimme viel zu
geschwächt klang.
„Du
solltest noch was trinken. Jane hat auch gesagt, dass du vielleicht
noch mal Blut brauchen wirst und ich dir dann was geben kann.“
erklärte sie und hob ihr Handgelenk bereits ein wenig an.
Brahves Augen
weiteten sich, seine Sinne spielten verrückt. Sie bot sich ihm
freiwillig an. Immer wieder schoss ihm dieser Gedanke durch den Kopf
und benebelte seine Sinne nur noch mal sehr. Er wusste, dass das
nicht von den Medikamenten kam, die er zweifellos noch immer in
seinem Körper hatte.
Ihm war nicht mal
bewusst geworden, dass seine Fänge sich vor Verlangen nach Blut
und danach, sie spüren zu können und sei es auch nur ihre
weiche Haut an ihrem Handgelenk, verlängert hatten.
Erst, als Kristin
sagte: „Okay, du brauchst Blut.“ wurde es ihm bewusst und er
versuchte, die Fänge hinter seine Lippen zu schieben, was
allerdings nicht wirklich möglich war. „Brahve... bitte. Ich
will nicht, dass es dir schlecht geht.“
Diese Worte waren
es, die seinen leichten Widerstand dagegen brachen. Die Worte und der
Gedanke an ihr süßes Blut. Er nahm ihr Handgelenk zwischen
seine Hände, führte es an seine Lippen, küsste kurz
ganz leicht ihre Haut mit seinen Lippen und biss dann so vorsichtig,
wie es ihm jetzt, wo sein Blutdurst so stark war, dass er ohnehin
kaum anders konnte, möglich war, zu.
Kristin schrie ganz
kurz leise auf, aber dann verschwand der Schmerz, wich einem
merkwürdigen Gefühl, dass sich in ihrem ganzen Körper
auszubreiten schien. Es schien sie seltsamerweise zu erregen, dass er
von ihr trank, auch wenn sie das nicht so recht verstehen oder
einordnen konnte. Sie schob es außerdem so weit wie möglich
nach hinten. Immerhin war Brahve noch immer krank und geschwächt.
Brahve musste sich
zusammen nehmen, konnte spüren, dass der Blutrausch ihn zu
überwältigen schien. Ihr Blut schmeckte besser als alles,
was er gekostet hatte und diesmal konnte er es viel bewusster trinken
als beim ersten Mal, als er von ihr getrunken hatte. Immerhin war er
da halb bewusstlos gewesen. Ihr Blut, in der Mischung mit dem
leichten Duft ihrer Erregung brachte sein eigenes Blut zum Kochen und
er spürte deutlich wie kurz davor er war, seine Kontrolle zu
verlieren. Er dachte daran, wie Kristin in mit Ravena zusammen
gesehen hatte, wie geschockt gewesen war und nur, weil er niemals
wieder diesen Ausdruck auf ihrem Gesicht sehen wollte, riss er sich
zusammen, kämpfte die ganze Zeit dagegen an, während er von
ihrem süßlichen Blut saugte und jeden noch so kleinen
Schluck davon genoss. Er konnte fühlen, wie sein Körper
davon stärker wurde und wie sich auch langsam diese bleierne
Müdigkeit seiner Knochen legten. Seine Brust fühlte sich
nicht mehr so schwer an und die Wunden brannten weniger.
Als er von ihr
abließ, leckte er über ihre Wunde um diese zu verschließen
und küsste wieder die Stelle, an der er von ihr getrunken hatte.
„Danke.“ flüsterte er. „Es geht mir viel besser.“ Wie
hat er mit sich hatte ringen müssen um die Kontrolle zu
behalten, musste sie nicht wissen.
Kristin war fast ein
wenig enttäuscht, als Brahve sich von ihr löste und
offenbar fertig war. Sie nickte, fühlte sich noch immer ein
wenig erregt, aber schaffte es, leicht zu lächeln. „Das...
hoffe ich.“ sagte sie. „Und ähm... jederzeit wieder.“ Und
das meinte sie auch genau so, träumte eigentlich davon, dass er
von ihrem Hals trinken würde, auch wenn sie nicht wusste, woher
diese Bilder plötzlich kamen.
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