Freitag, 11. Februar 2011

Chapter 11

„Ich weiß nicht so recht...“ Wenn Kristin an ihre Eltern dachte, dann wusste sie, dass Brahve sicher recht damit hatte, dass sie wieder rein gehen sollten. Ihre Eltern hatten sich so viel Mühe gegeben mit ihrer Feier. Aber ganz so sicher, war sie sich noch nicht, ob sie schon so weit war und wenn sie ganz ehrlich war, dann genoss sie es auch, nur mit Brahve hier alleine zu sein. Viel zu selten gab es immerhin solche Momente der Zweisamkeit für sie und ihn.
„Warum weißt du es nicht so recht?“
„Na ja... ein paar von denen, die da drin sind, will ich nicht wirklich sehen im Moment.“
„Oh...“ Brahve wurden ein paar Zusammenhänge jetzt langsam etwas klarer. Er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, woher dieser Gedanke in ihr kam, dass sie als Halbblut nicht wirklich etwas wert war. „Wenn es wegen Stahr und Shadhow sein sollte... die hab ich rausgeschmissen.“ sagte er lässig, seine emotionslose Stimme dazu benutzend zu verbergen wie wütend er darüber war, dass diese beiden hirnlosen Vampirinnen offenbar Schuld daran waren, dass Kristin traurig war. In seinem Kopf liefen Bilder davon ab, wie er sie behandelt hätte, wenn er das schon zu vor gewusst hätte, als er den Beiden auf der Party begegnet war.
„Du hast sie rausgeschmissen? Aber... warum?“ Kristin sah ihn mit großen Augen fragend an.
Wieder zuckte Brahve mit den Schultern. „Sie haben nicht gut über dich geredet und das obwohl sie auf deiner Party waren. Deswegen wollte ich sie nicht hier haben.“ sagte er. „Und jetzt komm... geh wieder rein, hm? Ich meine, da drin ist deine Familie. Leute, die dich lieben, Kristin. Lass dir das von zwei so dummen Tussis nicht verderben.“ sagte er ernst.
„Kommst du denn mit rein?“
Erst jetzt fiel ihm auf, dass er nur davon gesprochen hatte, dass sie rein gehen sollte, nicht dass sie beide zusammen reingehen würden. Normalerweise hätte Brahve gezögert und vermutlich wäre er wirklich nicht mit reingegangen, aber er brachte es nicht übers Herz sie zu entscheiden und zu sagen, dass er sie alleine reingehen lassen würde. „Ja, wenn du willst, dass ich mitkomme, komme ich mit rein.“ hörte er sich dann auch schon selber sagen.
Ein wenig überrascht sah sie ihn an, schob dann aber ihre Hand in seine. „Ja, das will ich.“

Brahve schluckte leicht über diesen unerwarteten Körperkontakt, aber er schreckte nicht davon zurück, verschlang seine Finger mit ihren. Seltsamerweise erschien es ihn jetzt wirklich nicht zu stören, zu so einer Feier zu gehen, die er normalerweise regelrecht verabscheute, gehen zu müssen, so lange er ihre kleine Hand in seiner spürte.
Zu dem Outfit, was Kristin trug, gehörten Stulpen über ihren Unterarmen und Hände und er erwischte sich dabei zu denken, dass es eigentlich schade war, weil er somit nicht ihre Haut direkt an seiner spüren konnte, obwohl er fand, dass es wirklich sehr gut aussah zu dem Kleid, was sie an hatte.
„Du wirst mir aber ein bißchen helfen müssen. Das ist so überhaupt nichts für mich. Ich war ewig nicht mehr da und hab keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Und ich habe immer das Gefühl, dass alle mich dumm ansehen, sich fragen, was ich überhaupt noch hier will.“ raunte er ihr zu, als sie langsam zusammen auf das Haus zu liefen.
Das Gefühl glaubte Kristin sehr gut zu kennen. „Nein, ich glaube, sie freuen sich, dich zu sehen. Und keine Angst. Ich bin ja auch noch da.“ antwortete sie. „Und Brahve... alle hier lieben dich. Alle.“ sagte sie dann noch, hatte das Gefühl, dass das jetzt wichtig war für ihn zu hören.
Deutlich konnte sie spüren, wie sich der muskulöse Körper neben ihr anspannte. „Ja, weil ich der Prinz bin und sie mir folgen müssen.“ gab er zurück, ganz so als wollte er das einfach so nicht hören, wollte nicht wahrnehmen, wie es wirklich war.
„Nein. Weil du du bist.“ stellte Kristin klar, woraufhin er komplett schwieg, aber neben ihr noch immer angespannt wirkte.
Kristin fragte sich wirklich, woher diese Zweifel an sich selber bei Brahve kamen. Jemand, der in ihren Augen nahe zu perfekt war. Sicher war der Druck, der auf ihm lag, die Hoffnungen einer ganzen Rasse, ziemlich stark, aber sie war sich sicher, dass er diesem gewachsen wäre, wenn er doch nicht länger die Augen vor seiner eigenen Stärke verschließen würde. Aber sie wusste, dass das jetzt nicht der richtige Moment war, um ihn darauf anzusprechen. Zu mal sie sich sicher war, dass er jetzt ohnehin abblocken würde, wenn sie damit anfangen würde.
Außerdem betraten sie jetzt das Foyer und eine Gelegenheit ein Gespräch unter vier Augen zu führen war somit ohnehin verstrichen.
Rhage steuerte direkt auf sie zu. „Kristin! Wir haben dich schon gesucht! Wir wollten Torte essen, aber das geht nicht ohne dich. Und ich sage dir, diese Torte ist so etwas lecker. Deine Mutter hat zwar versucht auf sie aufzupassen, aber ich konnte schon ein Stück kosten.“ grinste er wie ein kleiner Junge.
Kristin konnte nicht anders als zu lachen und spürte ein Gefühl der Wärme in sich. Brahve hatte recht gehabt, das hier war ihre Familie, ihre Feier. „Ja Dad, wir kommen. Du brauchst nicht mehr länger zu warten. Wir können jetzt Torte essen.“ lächelte sie.

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