Freitag, 27. April 2012

Chapter 27


Kristin wusste nicht genau, wie lange sie mit Brahve einfach nur so da gesessen hatte. Seine Wärme gespürt hatte, sich an ihn gelehnt hatte und wirklich das Gefühl hatte, sie gehörte zu jemandem. Zu IHM.
Brahve...“ murmelte sie, als ihr noch eine Sache einfiel, warum das gar nicht wirklich gehen konnte. Seltsamerweise schien sie besonders gut darin zu sein, Gründe für Brahve zu suchen, warum er nicht mit ihr zusammen sein konnte, anstatt es einfach so anzunehmen, dass er es ernst meinte, wenn er sagte, sie gehörte zu ihm. Vermutlich war es noch immer die Angst, dass sie nie gut genug für ihn sein konnte.
Was denn?“ fragte er sie leiste, streichelte jetzt mit seiner Hand über ihre Schulter.
Du... kannst doch nicht bei mir bleiben. Ich meine... ich bin ein... Mensch. Und vielleicht bleibe ich auch immer ein Mensch.“
Kristin... Hör mir zu... Ich habe dir gerade gesagt, dass ich bei dir bleiben werde. Für immer. Und es geht mir dabei um dich. Als Mensch oder als Vampir. Außerdem... ich bin mir sicher, du wirst dich wandeln und du wirst eine wundervolle Vampirin werden.“ sagte er. „MEIN!“ schoß es ihm mit einer solchen Heftigkeit in den Kopf, dass es ihn sogar die Reste seiner Kopfschmerzen vergessen ließ, die er noch immer hatte von diesem Gefühlsansturm, den er hatte zu lassen müssen, um Kristin zu finden. „Also... wenn du willst, dass ich gehe, dann sag es einfach, hm? Aber sag mir nicht immer, ich soll gehen, weil ich nicht bei dir bleiben kann, weil du denkst, es soll nicht so sein.“ bat er sie leise.
Okay dann... ich... will... dass du bleibst.“ Es tat so gut, das so auszusprechen und vor allem tat es so gut, dass er ihr deutlich machte, dass er es wirklich wollte. Bei ihr zu bleiben.

Brahve küsste ihr vorsichtig auf die Stirn und löste sich dann leicht von ihr, sah sich ein wenig in dem Raum um. Das Problem stellte eindeutig das einzige Fenster in diesem dar. Abgesehen davon, dass sie wenigstens ein bißchen was brauchen würden, um hier leben zu können. Wenigstens für eine Weile leben zu können.
Kristin, ich geh jetzt kurz ins Anwesen. Ich hole einige Sachen zum Anziehen, was zu essen und was mir sonst noch als nützlich erscheint.“ sagte er zu ihr. „Kannst du in der Zwischenzeit versuchen das Fenster mit den Laken zu verkleben? Es darf keine Sonne reinkommen.“
Sofort nickte Kristin. „Ja, das mache ich. Komm... also du kommst doch zurück?“
Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ich dachte, das hätte ich dir gerade klar gemacht.“ grinste er sie an.
Sie errötete leicht, nickte aber dann. „Okay, dann kümmer ich mich um das Fenster und warte hier auf dich.“
Brahve kniff seine Augen leicht zusammen. „Hör zu... ich werde dir eines meiner Messer hier lassen. Es gefällt mir gar nicht, dich hier alleine zu lassen. Mach niemandem auf und geh bitte nicht ohne mich raus, okay?“ bat er sie ernst.
Für einen kurzen Moment machte es ihr Angst, was er ihr sagte, aber dann nickte sie und nahm das Messer entgegen. Zunächst wollte Brahve sie einfach nur umarmen und gehen, aber dann drückte er sie fester an sich und striff mit seinen Lippen mehrmals sanft über ihre Wangen. Noch nie hatte er so etwas sanftes getan, hatte den Wunsch verspürt, Zärtlichkeiten zu verteilen, aber bei ihr wollte er genau das. Und er wollte ihr zeigen, dass er das durchaus konnte.
Federleicht konnte Kristin seine Lippen auf ihrer Haut spüren und innerlich schmolz sie dahin, hätte ihn am liebsten gar nicht wieder los gelassen, nicht noch mal gehen lassen, aus Angst, dass ihr die Einsamkeit dann wieder zu viel sein würde.
Bis gleich. Ich beeil mich.“ versprach er ihr, als er sie losließ.


Schon als Brahve das Anwesen betrat, wusste er, dass er länger brauchen würde, als er es geplant hatte. Dass er nicht einfach nur schnell ein paar Sachen zusammen packen konnte und gleich wieder zu Kristin zurück konnte. Es erleichterte ihn wenigstens etwas, dass Qhuinn und Blay scheinbar, nachdem sie das Haus für nicht gefährlich befunden hatten, ins Anwesen zurück gekehrt waren und er sie somit jetzt nicht in etwas mit reinziehen würde.
Wrath kam schon die Treppe runter, als Brahve das Foyer betrat und Brahve wusste, dass er jetzt ernsthaft in Schwierigkeiten steckte, als er den Gesichtsausdruck seines Vaters sah. „In mein Büro. Jetzt.“ befahl er ihm und drehte sich dann auch schon wieder um, ging die Treppe wieder nach oben.
Das einzige, was Brahve etwas beruhigte, war, dass seine Mutter ebenfalls im Büro war, als er dieses betrat.
Dad, ich habe eine Entscheidung getroffen.“ Er wusste nicht genau warum, aber er entschied sich, dass Angriff die beste Verteidigung sein würde und dass er offen aussprechen sollte, was in ihm vor sich ging.
Hast du das? Und wann hast du gedacht, dass du uns etwas davon sagen wirst? Wenn es bereits zu spät ist?“ fragte Wrath nach. „Und wo warst du eben? Reicht es dir nicht, was beim letzten Mal passiert ist, als du alleine nach draußen gegangen bist?“
Nein. Ich habe es selber eben erst entschieden. Und jetzt sage ich es euch.“ Brahve atmete tief aus. „Ich weiß, wo Kristin ist. Und bevor du mir jetzt sagst, dass ich es euch sagen soll... ich werde es nicht sagen. Sie will im Moment niemanden sonst sehen. Es geht ihr gut und das ist leider alles, was ich dazu sagen kann.“
DAS kann nicht dein Ernst sein. Hast du eine Ahnung, was du da sagst? Weißt du, wie es Mary und Rhage geht?“
Ich weiß, wie es ihr geht und das steht für mich im Moment im Vordergrund. Es muss reichen, dass ihr wisst, dass es ihr gut geht und sie in Sicherheit ist.“ Das Haus hielt er zwar für nicht sonderlich sicher, aber das äußerte er nun nicht so. „Es gibt da noch etwas... was ihr wissen solltet.“ setzte er dann an.
Kann es noch schlimmer kommen?“ fragte Wrath und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.

Beth hatte eine ihrer Hände auf die Schultern ihres Hellrens gelegt. Sie verstand ihren Sohn in diesem Moment sogar relativ gut, wusste aber, dass Wrath das jetzt so einfach nicht sehen konnte oder wollte.
Ihr wisst doch, dass Jane und Manny mittlerweile heraus gefunden haben, wann die Transition in etwa einsetzen wird. Vorausgesetzt sie setzt ein, was man bei einem Halbblut ja nicht ganz sicher sagen kann. Ich weiß durch Jane, dass es bei Kristin bald so weit ist. In etwa in ein paar Tagen, vielleicht eine Woche. Und ich habe mich dazu entschieden, dass ich ihr durch die Transition helfen werde.“ Niemals würde er das jemand anderen machen lassen. Nicht bei Kristin.
WAS? Das... das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein? Du kannst ihr nicht durch die Transition helfen.“
Und warum nicht? Weil sie nur ein einfaches Halbblut ist? Weil sie meiner nicht würdig ist? Ich werde es tun. Ich habe mich bereits entschieden. Und ich werde jetzt zu ihr gehen.“ sagte Brahve. So entschlossen war er wirklich noch nie zu vor.
Du kannst nicht gehen!“ sagte Wrath hart.
Warum nicht?“ wiederholte er seine Frage von zu vor.
Weil du der Prinz bist.“
Brahve schüttelte seinen Kopf, drehte sich um und lief zur Tür. Er hatte bereits die Klinke gedrückt um diese zu öffnen, als er sich noch mal umdrehte. „Dann... verzichte ich auf den Tittel. Er bedeutet mir nichts. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich... melde mich. Irgendwann.“ Die letzten Worte hatte er etwas leiser an seine Mutter gerichtet gesagt, bevor er dann wirklich das Zimmer verließ.


Brahve! Du gehst nicht! Ich werde den Brüdern sagen, dass sie dich hier nicht weglassen sollen und...“ schrie Wrath seinem Sohn hinterher, war aufgestanden und Richtung Tür gegangen, als Beth ihn an seinem Arm festhielt.
Nein, das wirst du nicht tun. Du setzt dich jetzt erstmal hin und ich rede mit dir!“ sagte sie in einem Tonfall bei dem Wrath wusste, dass er besser tun sollte, was sie sagte. Außerdem respektierte er ihre Meinung mehr als die Meinungen aller anderen.
Aber Beth... ich kann ihn doch nicht gehen lassen.“ murmelte er, als er sich gesetzt hatte.
Doch, das kannst du und das wirst du. Was willst du denn Rhage und Mary sagen? Dass Brahve der Einzige ist, der weiß, wo Kristin ist, du ihn aber nicht zu ihr gelassen hast, um ihr zu helfen? Dass Kristin vor ihrer Transition steht, du aber nicht zu gelassen hast, dass er ihr durch diese hilft? Dass du sie für nicht gut genug für deinen Sohn hälst?“
Als Wrath auf diese Fragen hin schwieg, wusste Beth, dass sie einige wichtige Punkte angesprochen hatte und dass sie nun seine volle Aufmerksamkeit hatte.
Ich... habe damit gerechnet, dass das irgendwann mal so passiert.“ sagte sie dann ein wenig leiser. „Ich glaube, dass Kristin sehr wichtig ist für Brahve.“
Was? Aber... wieso habe ich das nie mitbekommen?“ fragte Wrath überrascht.
Weil du damit beschäftigt bist, Brahve in allem zu kritisieren. Wrath, ich würde nie an deinen Entscheidungen zweifeln... und ich denke, dass du auch recht damit hattest, ihn vom Training auszuschließen. Brahve ist noch nicht so weit. Aber... warum sollte er nicht an Kristin interessiert sein? Klingt das so... unglaublich?“
Aber... Kristin ist Rhages kleines Mädchen.“
Beth lächelte leicht. „Das kleine Mädchen ist eine hübsche 21-jährige Frau, die kurz vor ihrer Transition steht. Und Brahve ist ein junger, ungebundener Vampir.“
So... so habe ich das noch nie gesehen.“ seufzte Wrath. „Warum habe ich das so nie gesehen?“
Weil du manchmal vergisst, dass er mehr ist als nur der... Prinz. Er ist dein Sohn, Wrath. Und er hat auch Gefühle, Ängste, Hoffnungen. Und manchmal... verlierst du das ein wenig außer Augen. Und damit... damit entfernst du ihn immer weiter von uns.“ Sie versuchte, darin keinen Vorwurf mit schwingen zu lassen, aber Wrath verstand die versteckte Botschaft dahinter.
Es tut mir leid, Lielan. Das wollte ich so nicht. Ich meine, er ist doch... unser Sohn.“

Beth setzte sich vorsichtig auf seinen Schoß und schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Das weiß ich. Und ich weiß auch, dass du ihn liebst. Nur wäre es nicht schlecht, wenn du es ab und zu auch ihn mal wissen lassen würdest.“
Wrath verbarg sein Gesicht an ihrer Schulter. „Was sollte ich nur ohne dich tun? Du... hast recht. Ich sollte es ihm sagen. Und ich sollte vielleicht auch ein bißchen mehr darauf vertrauen, dass er seinen Weg gehen wird.“
Du brauchst nur ab und zu einen kleinen Schubser in die richtige Richtung und dafür bin ich da.“ antwortete sie lächelnd.
Manchmal auch einen großen Schubster.“ gab Wrath zu.
Lass Brahve jetzt erstmal gehen. Ich weiß, dass es nicht leicht ist und ich mache mir auch Sorgen um ihn und auch Kristin. Aber sie werden wieder kommen. Ganz sicher. Beide.“ sagte Beth und strich Wrath mit einer Hand durch die Haare.
Wrath seufzte. „Und... was sollen wir Rhage und Mary sagen?“
Am besten das, was Brahve auch zu uns gesagt hat. Dass es Kristin gut geht, dass er sich jetzt erstmal um sie kümmern wird, sie aber im Moment nicht bereit ist, zurück zu kommen oder jemand anderen zu sehen.“ schlug Beth vor.
Wrath nickte. „Das wird ihnen zwar nicht gefallen, aber eine andere Möglichkeit gibt es wohl wirklich nicht. Ich... ich hoffe, es ist das Richtige, Brahve das machen zu lassen. Ohne Hilfe.“ sagte er leise.
Vertrau auf deinen Sohn.“ flüsterte Beth und küsste ihm sanft auf die Lippen.


Halb rechnete Brahve damit, dass Wrath ihm folgen würde, ihn am Kragen packen würde und zurück in sein Büro zerren würde. Aber nichts geschah. Ungehindert konnte er in sein Zimmer gehen und als er begann, seine Sachen zusammen zu packen, fühlte er sich seltsam befreit. Endlich gesagt zu haben, wo seine Prioritäten lagen, nahm eine riesige Last von seinen Schultern, so wütend sein Vater vielleicht jetzt auch sein mochte. Dass ihm der Titel nicht wirklich etwas bedeutete, hatte er schon immer gewusst, aber jetzt erschien ihm dieser als völlig nebensächlich. Es ging ihm nur darum, dass er zu Kristin wollte und er hätte jederzeit wieder so entschieden wie jetzt gerade.
Er packte einiges zum Anziehen ein, noch ein paar Kissen und Decken. Ein weiteres Laken um noch mehr vor das Fenster machen zu können. Er suchte noch ein paar Sachen zusammen, von denen er glaubte, dass sie vielleicht ganz nützlich sein könnten und als letztes führte sein Weg in die Küche um wenigstens fürs erste etwas zu essen und zu trinken zu besorgen. Nachdem er auch das erledigt hatte, verließ er das Anwesen und dematerialisierte sich in die Stadt.
In der Zwischenzeit hatte Kristin so gut es geht das Fenster mit dem Laken zu gehängt. Als sie fertig gewesen war, hatte sie sich auf die Matratze zurück gezogen und den unheimlichen und lauten Geräuschen im Haus gelauscht, sich immer wieder gesagt, dass Brahve bald wieder bei ihr sein würde und ihr nichts passieren konnte. Als er das Zimmer betrat, sprang sie jedoch auf und fiel ihm erleichtert um den Hals.
Brahve fing sie so gut es ging auf, drehte sich mit ihr und setzte sie dann wieder auf dem Boden ab. „Hätte ich gewusst, dass ich so empfangen werde, wäre ich noch schneller wieder zurück gekommen.“ scherzte er und stellte seine Tasche ab. „Ich hab dafür einiges mit gebracht. Hast du Hunger?“
Als Kristin nickte, packte Brahve einiges von dem Essen aus, was er besorgt hatte, nahm ihre Hand und setzte sich mit ihr zusammen auf die Matraze.
Als du im Anwesen warst, hast du meine... also ich meine, bist du jemandem begegnet?“
Brahve wusste, dass sie zuerst nach ihren Eltern hatte fragen wollen, aber dass sie das so noch immer nicht aussprechen konnte. „Ich bin nur meinen Eltern begegnet. Aber ich habe ihnen gesagt, dass es dir gut geht und dass du im Moment niemanden sonst sehen willst.“
Danke.“ sagte sie leise. „Hast du... war dein Vater wütend auf dich?“
Wütend ist gar kein Ausdruck.“ Brahve verzog das Gesicht leicht. „Aber ich habe ihm gesagt, dass ich mich entschieden habe. Dass ich mich entschieden habe, zu dir zu gehen, bei dir zu bleiben und auf meinen Titel zu verzichten!“

Kristin sprang erschrocken auf, sah Brahve mit weit geöffneten Augen an. „Du hast... was? Aber... nein! Brahve, das kannst du nicht tun! Schon gar nicht wegen... wegen... mir.“ Der Gedanke, dass er wegen ihr so weit gegangen war, wärmte sie von innen heraus, aber auf der anderen Seite konnte sie das nicht einfach so zu lassen.
Brahve stand ebenfalls auf, wirkte völlig ruhig, aber so entschlossen, wie Kristin ihn noch nie zu vor erlebt hatte. Mit beiden Händen griff er nach ihren, hielt sie fest in seinen und sah sie ernst an. „Kristin, noch nie habe ich mich einfach nur für das entschieden, was ich wirklich will. Noch nie war ich mir sicher, was ich überhaupt will. Bis heute. Der Titel hat mir nie etwas bedeutet und er war eigentlich immer nur eine Last für mich. Ich bin kein Prinz und vielleicht werde ich auch nie König sein... Vielleicht bin ich ein Krieger, jedenfalls gebe ich mir große Mühe, einer zu werden. Aber... was ich sein will ist... an deiner Seite!“
In ihren Augen würde Brahve so wohl ein guter König werden, als auch ein guter Krieger, aber vermutlich würde er das zur Zeit ohnehin nicht wirklich hören wollen. Worte fielen ihr in diesem Moment ohnehin nicht ein und so ließ sie sich einfach in seine Arme sinken, wollte diesen vertrauten, starken Körper spüren, wollte, dass er sie festhielt.
Und Brahve hielt sie fest. Er brauchte zwar nicht noch mal eine Bestätigung dafür, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, aber das Gefühl, wenn er sie in seinen Armen hielt war nur noch mal die beste Bestätigung, die er sich vorstellen konnte.
Als Kristin ihren Kopf leicht anhob, trafen sich ihre Blicke. Ihre hellen blauen Augen faszinierten ihn, fesselten ihn. Er schien mit seinen Blicken ihr Gesicht zu streicheln. Schließlich blieb sein Blick an ihren Lippen hängen, die nie einladener auf ihn gewirkt hatten als in diesem Moment. Er konnte nicht widerstehen, musste sie jetzt unbedingt spüren, musste wissen, wie sich ihre Lippen unter seinen anfühlten. Und so senkte er seinen Kopf langsam, so dass sie noch die Gelegenheit hatte, ihm vielleicht auszuweichen und legte seine Lippen dann vorsichtig auf ihre. Sie fühlten sich warm und weich an. Und so als würde er kleine Stromschläge auf seinen Lippen spüren, als er sie küsste.
Sie erwiderte den Kuss leicht, konnte gar nicht anders als ihn zu erwidern. Noch nie hatte sie so etwas empfunden wie in diesem Moment. Ihre Lippen brannten unter seinen, die so unglaublich zärtlich waren, so warm... so perfekt, wenn sie auf ihren lagen.
Obwohl Brahves Körper nach mehr schrie, ihm klar war, dass er jetzt - nachdem er sie einmal geküsst hatte, er einmal wusste, wie es sich anfühlte, wie sie schmeckte - süchtig nach ihr war, zog er sich von ihr zurück. Er wollte sie auf keinen Fall überfordern, wusste außerdem, dass sie heute bereits so viel durch gemacht hatte und das wollte er auf keinen Fall ausnutzen. Ihre innerliche Auffuhr hatte er bereits vorher die ganze Zeit spüren können. Er streichelte ihr leicht über die Wange und zog sie wieder mit zur Matratze.
Kristin hätte auf der einen Seite am liebsten protestiert, weil er damit aufhörte, sie zu küssen, aber auf der anderen Seite, war sie ihm unglaublich dankbar dafür, dass er nicht noch weiter gegangen war. An diesem Tag war die durch so viele unterschiedlichste Emotionen gegangen, hatte diese noch nicht mal ansatzweise verarbeitet. Und deswegen war sie froh darüber, dass Brahve es ihr ermöglichte, etwas zur Ruhe zu kommen, indem er sich mit ihr zusammen auf die Matratze legte, die Kissen und Decken, die er mitgebracht hatte so platzierte, dass sie bequem lag und sie fest in seinen Armen hielt.

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