Montag, 30. April 2012

Chapter 28


In den nächsten drei Tagen verließen Brahve und Kristin ihr Zimmer nicht wirklich. Der Vorrat an Essen, den Brahve mit gebracht hatte, reichte aus und Brahve war noch immer der Meinung diese Gegend wäre nicht die sicherste und er wollte nicht wirklich riskieren, dass ihr draußen etwas passierte. Natürlich war ihm bewusst, dass sie auf Dauer nicht wirklich ewig immer nur in diesem Zimmer bleiben konnten, aber er verschob das Suchen nach einer besseren Lösung erstmal noch ein wenig nach hinten. Weder er noch Kristin verspürten den Wunsch, wieder ins Anwesen zurück zu wollen. Brahve fühlte sich abseits des Anwesen viel freier, viel mehr als er selber. Und Kristin war noch nicht bereit dazu, sich einer Auseinandersetzung mit ihren Eltern zu stellen. Zur Zeit glaubte sie noch, dass sie das niemals sein würde, aber Brahve war der Meinung, dass früher oder später der Zeitpunkt kommen würde, wo sie gerne mehr darüber gewusst hätte, wie es dazu gekommen war, dass Rhage und Mary sie aufgenommen hatten und wie diese zu dem ganzen standen.
Sie hatte viel mit ihm darüber gesprochen, darüber wie sie sich fühlte. Und es hatte ihr gut getan, mit ihm so offen über alles sprechen zu können.
Näher gekommen waren sie sich nicht noch ein mal, beide hatten aber das Gefühl, dass der Kuss etwas magisches gewesen war, der sie noch viel enger aneinander gebunden hatte. Sie schliefen immer Arm in Arm und aneinander gekuschelt.
Für Brahve war das alles sehr ungewohnt. Er hatte Aghony davon sprechen hören, dass er sich gerne binden würde, aber er selber hatte sich das für sich nie vorstellen können. Er konnte sich einfach nicht vorstellen mit jemandem in so einer tiefen Bindung zu leben, wie zum Beispiel seine Eltern und auch die anderen Brüder es taten. Aber er hielt sich selber ohnehin für anders, als Aghony, der vermutlich bald in die Bruderschaft aufgenommen werden würde und der ganze Stolz seines Vaters war.
Seitdem er mit Kristin in diesem Zimmer war jedoch, war er sich nicht mehr so sicher, ob er sich so etwas gar nicht vorstellen konnte. Bilder schlichen in seinen Kopf, von denen er bisher nie gewagt hatte auch nur zu träumen. Bilder von Kristin und sich, ihren Kindern. Bilder von ihm als Bruder. Von seinem Vater, der ihn stolz in die Bruderschaft aufnahm. Und er spürte einen nicht zu erklärenden Schmerz, wenn seine innere Stimme ihm sagte, dass das für ihn unerreichbar bleiben würde, dass er es nicht wert war so viel Glück zu erfahren.


Wir haben nichts mehr zu essen.“ stellte Brahve seufzend fest, als er aufgewacht war.
Kristin setzte sich auf und wischte sich über die müden Augen. „Ich kann was holen gehen.“ bot sie an.
Es ist noch hell draußen!“
Ich kann aber doch raus!“
Aber dann kann ich dich nicht beschützen.“ gab Brahve ernst zurück.
Niemand wird mir im Hellen etwas tun. Lesser sind auch meistens nur Nachts unterwegs. Und der Supermarkt ist nur ein paar Schritte weiter. Ich bin in einer viertel Stunde wieder da. Ich hab wirklich Hunger!“ sagte sie und sah ihn bittend an.
Brahve fühlte sich zu nichts nutzend. Er schaffte es nicht mal dafür zu sorgen, dass sie immer genug essen hatten, dass sie nicht hungern musste. Und obwohl es ihm noch immer gar nicht gefiel, dass er sie alleine nach draußen gehen lassen musste, wusste er, dass ihm keine andere Wahl blieb. „Okay, du... hast recht.“ sagte er. „Aber komm dann gleich wieder zurück, ja?“
Ja, versprochen.“ versicherte sie ihm, stand auf und zog sich schnell etwas anderes an, damit sie sich auf den Weg machen konnte.
Brahve konnte nicht anders, als sie fest in seine Arme zu ziehen. Kristin lachte. „Ich geh doch nur ganz kurz raus.“, drückte sich aber für einen Moment eng an ihn.

Als sie nach draußen in die Sonne trat, musste sie schwer blinzeln. Ihre Augen schienen seltsam zu brennen, aber sie schob es darauf, dass sie jetzt immerhin eine ganze Weile nicht im Hellen draußen gewesen war und ihre Augen das nicht gewöhnt waren. Ihre Beine fühlten sich wie Gummi an, aber auch das verdrängte sie und machte sich auf den Weg zum nahe gelegenden Supermarkt um wirklich möglichst schnell wieder bei Brahve zu sein. Seine beschützende Art war noch ein wenig verwirrend für sie, aber sie mochte es, dass sie sich bei ihm so absolut sicher fühlen konnte.
Kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn, als sie den Supermarkt erreicht hatte und sie griff mehr blind nach irgendetwas essbarem, als dass sie sich wirklich darauf konzentrieren konnte, was sie aussuchte. In ihrem Magen schien sich ein seltsamer Knoten gebildet zu haben und mittlerweile tat ihr jeder Schritt weh. Sie beeilte sich, zu bezahlen und aus dem Supermarkt zu treten. Die frische Luft sorgte allerdings wider Erwarten nicht dafür, dass sie sich besser fühlte. Ihr Körper schien sich von Inneren heraus zu verkrampfen und mittlerweile tränten ihre schmerzenden Augen.
Auf dem kurzen Rückweg musste sie mehrfach stehen bleiben, ihren Körper dazu zwingen noch weiter zu gehen. Und die Treppe zu ihrem Zimmer war eine einzige Qual, die sie nur mit letzter Krarft nach oben schaffte.
Brahve.“ krächzte sie, als sie an der Tür angekommen war. Ihre Stimme schwach, ihre Kehle so zugeschnürt als würde etwas von Innen heraus diese blockieren, so dass jeder Ton, der aus dieser kam ihr wahnsinnge Qualen bescherte.

Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und Brahve spürte, wie ihm Schmerzen entgegen schlugen. Körperliche Schmerzen. IHRE Schmerzen.
Sofort legte er einen Arm um ihre Hüften und zog sie ins Zimmer. „Kristin... Süße, was... was ist denn passiert?“ fragte er und hasste sich in diesem Moment selber dafür, dass es ihm schon wieder nicht gelungen war, sie zu beschützen, ihr Schmerzen zu ersparen.
Ich...“ Sie hustete. „Ich... weiß nicht. Es tut so weh... Brahve, es zerreisst mich... innerlich. Und meine Augen...“
Erschrocken sah er, wie gerötet ihre Augen waren. Und ihm wurde ganz anders, als ihm klar wurde, was hier gerade passierte. „Deine... deine Wandlung!“ murmelte er.
Für einen kurzen Moment vergass Kristin den Schmerz. „Was? Ist... das dein Ernst?“
Ja, das ist es.“ An die Schmerzen bei seiner eigenen Transition erinnerte er sich noch gut genug. „Aber keine Angst, ich werde dir helfen!“
Als er sich aber mit einer zitternden und vor Schmerzen stöhnenden Kristin auf die Matratze legte, bereute er es fast, dass er jetzt hier mit ihr alleine war. Nicht, dass er nicht zu seiner Entscheidung stand, aber er wusste nicht wirklich, wie genau er ihr helfen konnte und er gefährdete damit vielleicht ihr Leben.
Brahve...“ Ihre Stimme klang jetzt noch schwächer als zu vor. „Mir... ist heiß. Ich verbrenne.“
Shhhht... ja, ich weiß. Aber das geht vorbei. Und ich bin bei dir, okay?“ Er zog sie an sich, hielt sie fest und überlegte fieberhaft, wie er ihr helfen konnte.
Als ihm einfiel, was ein Vampir in seiner Wandlung am meisten brauchte, wurde ihm ein wenig anders. Blut!
Noch nie hatte er jemanden von sich trinken lassen und er hatte es auch nicht wirklich vorgehabt, wenn er ehrlich war. Und er fragte sich, ob er Kristin sein Blut überhaupt zu ordnen konnte. Immerhin hatte er diese dunkle Seite, die sich zum Beispiel beim Sex und beim Nähren zeigte. Und diese Gabe, was die Gefühle anderer Leute anging. Was, wenn das alles auf sie übertragen würde?
Kristin schrie vor Schmerzen auf, krümmte sich neben ihm auf der Matratze und Brahve wurde klar, dass er nicht sonderlich viel Zeit hatte um zu handeln. Er tastete nach seinem Handy und tat etwas von dem er gedacht hatte, dass er es nie tun würde... Er wählte die Nummer seines Vaters, weil er nicht mehr weiter wusste.

Hallo?“
Dad? Ich... ich bin's.“
Brahve! Was ist los? Wo bist du?“ Aus Wraths Stimme schwang echte Sorge mit und das gab Brahve den Mut um seine Frage zu stellen.
Ich... Kristins Wandlung hat angefangen. Was... was soll ich denn jetzt machen? Wie kann ich ihr helfen?“
Wrath hielt am anderen Ende der Leitung kurz den Atem an. „Kannst du sie hier her bringen?“
Nein. Dafür ist keine Zeit. Und das will ich ihr auch nicht antun. Sie ist noch nicht so weit.“ sagte Brahve leise und warf einen besorgten Blick auf Kristin.
Okay... dann... gib ihr von deinem Blut!“ Wrath klang sicher und so entschieden, wie Brahve es von ihm kannte. Zum ersten Mal jedoch imponierte ihm das und er war froh, dass Wrath es gewohnt war in schweren Situationen den Überblick zu behalten.
Aber... ich weiß nicht, ob das so gut wäre. Mein Blut...“
Dein Blut stammt von der stärksten und ältesten Vampirlinie ab. Es ist stark und es wird ihr helfen. Zöger nicht länger. Sie braucht dich. Mein Sohn.“
Die letzten Worte waren fast die ausschlaggebenden dafür, dass Wrath Brahve überzeugen konnte. „Ich... ja, ich gebe ihr von meinem Blut.“ Er schluckte. „Danke Dad!“
Gern geschehen. Wann kommt ihr wieder?“
Ich weiß es noch nicht. Ich... meld mich wieder. Ich muss mich jetzt um Kristin kümmern.“ Nach den Worten legte Brahve auf.
Brahve legte das Handy weg, krempelte seinen Ärmel hoch und biss sich ohne noch mal zu zögern ins Handgelenk. Seinen anderen Arm schob er so unter Kristins Oberkörper, dass er sie hochziehen und festhalten konnte, so dass sie mehr oder weniger aufrecht saß.
Hier... trink.“ sagte er und hielt ihr sein Handgelenk an die Lippen.
Ich... kann... kein... Blut...“ murmelte sie schwach und ihr Körper schien sich zu schütteln.
Du musst aber. Es wird dir besser gehen, wenn du trinkst. Ganz sicher. Komm schon.“ Er presste ihr das Handgelenk noch fester gegen die Lippen, so dass etwas von seinem Blut auf diese tropfte und er betete, dass sie das annehmen würde.
Nach einem kurzen Moment leckte Kristin sich über die Lippen und stöhnte auf. Und dann begann sie, zu saugen. Von seinem Blut zu nehmen. Das schönste Geräusch, was Brahve je in seinem Leben gehört hatte. Er hielt sie einfach nur fest, ließ sie so viel nehmen, wie sie brauchte. Und er begriff, dass er ihr nicht nur von seinem Blut gab, sondern dass er ihr dabei einen Teil von sich selber gab und sich somit alles zwischen ihnen noch mal verändern würde.


Kristin trank so lange, bis sie sich kraftlos auf die Matratze sinken ließ und in einen tiefen Schlaf fiel. Sie wirkte jetzt so reglos, dass Brahve sich immer wieder mal vergewissern musste, ob sie auch noch atmete. Er hoffte, dass der Schlaf eine erholsame Wirkung auf sie hatte.
Dass ihr Körper noch zitterte, machte ihm wirklich Angst und er bettete sie unter allen Kissen und Decken, die ihm zur Verfügung standen. Dann legte er sich neben sie und hielt in seinen Armen.
Er selber erlaubte sich nicht eine Minute zu schlafen, für den Fall, dass sich irgendetwas an ihrem Zustand änderte und falls sie noch mal Blut brauchen sollte. Er wusste nicht, ob das, was sie zu vor von ihm getrunken hatte, bereits genug war.
Das Gefühl, dass es sein Blut war, was nun in ihrem Körper fließ und diesem Kraft verlieh, sorgte dafür, dass er gewisses Besitzdenken entwickelte. Immer wieder geisterte das Wort MEIN durch seinen Kopf, ohne, dass er es steuern konnte. Sicher, er hatte sie nicht sterben lassen wollen und er hatte gesagt, dass er ihr durch die Wandlung helfen würde, aber was, wenn das bedeutete, er hatte ihr damit eine unwiderrufliche Bindung aufgezwungen hatte? Und ihr dabei nicht die Wahl gelassen hatte, dass sie ihn nun in sich spüren konnte.
Er hatte nie geglaubt, dass es eine so starken Unterschied machen würde, wenn man durch Blut verbunden war, aber er musste zu geben, dass er das wirklich unterschätzt hatte.
Brahve wusste nicht genau, wie lange Kristin geschlafen hatte. Irgendwann hatte wenigstens ihr Körper aufgehört zu zittern und ihr Schlaf war ruhiger geworden.

Kristin hatte das Gefühl, dass sie in einem neuen Körper aufwachte. Ihr Magen rebellierte noch immer ein wenig. Ihr Kopf fühlte sich schwer an. Ihre Zunge zu schwach um zu sprechen. Aber ihre Sinne waren geschärft, schienen in ihrem Körper zu vibrieren, was ihr ein wenig Angst machte.
Völlig orientierungslos öffnete sie ihre Augen, sah sich um und sah dann Brahve neben sich. Nein... sie fühlte ihn. Sie fühlte ihn in sich. Auch, wenn sie das alles noch nicht so recht verstehen konnte, beruhigte sie das ein wenig, war das einzige Gute, was sie im Moment an ihrem Zustand finden konnte.
Kristin!“ Er hatte sich nie erleichterter gefühlt, als in diesem Moment, in dem sie ihre Augen geöffnet hatte und ihn ansah. „Oh Süße... wie geht es dir?“ wollte er wissen.
Ein paar Mal setzte sie an etwas zu sagen, aber bekam nicht einen Ton über ihre Lippen, so dass er ihr schon fast gesagt hätte, dass es schon okay war und sie nichts sagen brauchte, aber dann kam ein Wort, schwach und leise, über ihre Lippen. „Blut.“
Brahve erstarrte leicht. Es war also zu wenig gewesen, was er ihr gegeben hatte. Selbst das schien er nicht richtig hinzubekommen. Er war kurz davor, sich erneut ins Handgelenk zu beißen und ihr dieses an die Lippen zu halten, aber dann wurde ihm klar, dass ihm das diesmal nicht genügen würde. Er wollte sie in seinen Armen halten, während sie von ihm trank, wollte, dass sie an seinem Hals trank.
Und so setzte er sich richtig auf der Matratze auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand hinter sich und hob sie dann auf seinen Schoß, sorgte dafür, dass sie so bequem wie möglich saß. Ihr Körper schien schon fast wieder in einen reglosen Zustand übergegangen zu sein und er schlang seine Arme so um sie, dass er sie so fest wie möglich halten konnte.
Vorsichtig schon Brahve eine Hand in ihren Nacken und platzierte ihren Kopf an seiner Halsbeuge, legte seinen Kopf leicht zur Seite, damit sie noch besser an seinen Hals gelangen konnte.
Allerdings gab es ein Problem... Am Hals konnte er sich nicht selber beissen. „Kristin... du... musst... mich beissen. Du musst von mir trinken.“ sagte er dicht an ihrem Ohr, hoffte, dass sie ihn hören würde. Ganz sicher war er sich auch nicht, ob sie ihn schon beissen konnte, ob sie schon Vampir genug war, um das zu können.
Fast schon verzweifelte Brahve so sehr, weil er ihr so kein Blut geben konnte, dass er aufstehen wollte und seinen Dolch holen würde. Er hatte wirklich Angst davor, sich selber in den Hals zu schneiden, aber wenn es keine andere Möglichkeit geben sollte, dann würde er es ohne Zögern tun.
In dem Moment konnte er spüren, wie ihre Zähne leicht über seine Haut schabten. Das war defintiv die erotischste, intensivste Berührung, die er je in seinem Leben gespürt hatte und er musste sich etwas zusammen reissen, sich zu sagen, dass es dabei nicht darum ging. „Ja... du musst von mir trinken, Süße.“ sagte er noch mal und fuhr mit einer Hand in ihre Haare, hielt ihren Kopf fest wo er war.
Kristin wollte ihm irgendwie sagen, dass sie nicht konnte, wusste nur nicht wie, weil ihre Stimme einfach nicht wollte. Als sie aber deutlich seinen Puls unter seiner Haut spüren konnte, als sie glaubte, sein Blut riechen zu können, schienen ihre Instinkte stärker zu werden.
Brahve spürte ein kurzes Stechen, als sie mit ihren kleinen Fängen in seinen Hals biss, aber der Schmerz wich fast sofort einem noch viel tieferen Gefühl der Verbundenheit. Er hielt sie fest, damit sie entspannt trinken konnte und genoss ihr Saugen an seinem Hals. „Ja, so ist gut Süße. Nimm dir alles, was du von mir brauchst.“ flüsterte er.


Als sie das erste Mal von ihm getrunken hatte, hatte sie das so gut wie unbewusst getan. Ihr Körper hatte gespürt, dass er das Blut von ihm brauchte um zu überleben, dass es ihm gut tun würde, wenn sie trank. Aber dieses Mal erlebte sie es völlig bewusst. Sie konnte sein Blut auf ihrer Zunge spüren und es war der schönste Geschmack, den sie je in ihrem Leben erlebt hatte. Sein Blut schmeckte genau so wie er war. Männlich, stark, dunkel, verführerisch. Und sie konnte nicht genug davon bekommen, saugte an seinem Hals und genoss jeden noch so kleinen Tropfen Blut, den sie dabei aufnahm. Es war wie in einem Rausch. Ein Rausch, der auf alle ihre Sinne übergriff. Sie fühlte sich jetzt stärker und sie spürte eine Weiblichkeit, der sie sich so noch nie zu vor bewusst gewesen war.
Plötzlich konnte sie jetzt Brahves Hände, die an ihren Hüften lagen, weil er sie mit seinen Armen fest umschlungen hielt und sie so noch immer auf seinem Schoß hielt, überdeutlich spüren. Sie brannten auf ihrem Körper, obwohl sie ein Shirt trug und sie die Hände noch nicht mal auf ihrer Haut spüren konnte.
Und ihr wurde klar, dass sie genau das wollte. Brauchte. Seine Hände auf ihrer Haut. Sofort.
Leise stöhnend löste sie sich leicht von seinem Hals. „Brahve...“ murmelte sie.
Brahve hatte wirklich noch nie etwas unglaublicheres erlebt als das hier gerade. Und noch nie hatte jemand seinen Namen so ausgesprochen wie Kristin jetzt gerade. Mit so viel... Hingabe.
Ja, ist schon gut. Ich bin hier. Trink weiter. Du brauchst noch mehr. Du bist noch immer zu blass.“ sagte er zu ihr, streichelte leicht über ihre Seite.
Erstaunt stellte er fest, dass er damit ein Stöhnen bei ihr auslöste und sofort stoppte er die Bewegung seiner Hand, wusste nicht, wie er das einordnen konnte und vor allem nicht, was er jetzt tun sollte.
Brahve... ich brauche... dich.“
Ich weiß. Und du kannst weiter trinken.“
Nicht nur... Blut. Dich.“

Noch immer war Brahve wie erstarrte. Ihm wurde bewusst, dass er davon geträumt hatte, dass sie Worte wie diese zu ihm sagen würde. Nur wusste er nicht, ob sie das gerade sagte, weil es darum ging, dass sie IHN wollte. Sie... Kristin... Ihn... Brahve. Und nicht die Vampirin, die gerade durch ihre Wandlung ging, die die Wirkung des Blutes spüren konnte, dass ihr ein männlicher Vampir dabei gegeben hatte. Und genau aus diesem Grund war ihm klar, dass er es nicht tun konnte. Auf keinen Fall jetzt. Und auf keinen Fall so. Er wollte Kristin. Mehr als alles anderes. Und auf eine andere Art und Weise als er bisher die Frauen gewollt hatte, mit denen er Sex gehabt hatte. Aber genau aus diesem Grund würde er sich jetzt zurück halten müssen, so sehr sein Körper vielleicht auch etwas anderes wollte. Er würde es nur dann tun, wenn er sicher war, dass Kristin sich für ihn entschieden hatte.
Brahve.“ riss ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken und als er zu ihr sah, weiteten sich seine Augen.
Kristin hatte eine Hand auf ihre Brust gepresst und mit ihrem Unterleib rieb sie sich leicht an seiner Jeans.
Bitte... Brahve...“
Offenbar bereitete es ihr Schmerzen, dass er sie nicht erlöste. Dass er ihr nicht mehr als sein Blut gab. Aber er hielt es doch dennoch für falsch...
Brahve...“ Ihre Stimme klang drängender und sie stöhnte seinen Namen mittlerweile nur noch.
Sie begann wieder an seinem Hals zu saugen, aber ganz offensichtlich reichte sein Blut nun nicht mehr aus.
Er fluchte leise. Vielleicht konnte er ihr anders helfen. Sie jetzt zu nehmen... ihre Situation so auszunutzen, konnte er nicht tun. Kristin war doch noch so unschuldig. Aber er konnte sie nicht leiden sehen, musste ihr irgendwie helfen. Immerhin hatte er ihr versprochen, dass er ihr durch die Wandlung helfen würde und wenn das dazu gehörte, dann würde er es tun.
Brahve hielt den Atem leicht an, als er ihre Hose öffnete, woraufhin sie sich ihm gleich stöhnend entgegen drängte. Offenbar war es wirklich das, was sie gerade brauchte.
Es war nicht leicht, sich zurückzuhalten, als er seine Finger in ihre Hose schob und spüren konnte, wie feucht sie bereits war, wie bereit dazu, berührt zu werden. Aber... nicht bereit für ihn... nur bereit dazu, Erlösung zu finden in diesem Moment. Das musste er sich sagen um nicht wahnsinnig zu werden, als er begann ihre Körpermitte zu streicheln.
Ihr leises Stöhnen an seinem Hals war umwerfend. Nach einer Weile hörte sie auf zu trinken, lehnte sich gegen ihn und hob ihm nur ihr Becken entgegen, stöhnte jetzt etwas ungehaltener. Daraufhin streichelte er sie etwas schneller und mit etwas mehr Druck, wollte ihr wirklich diese Erlösung schenken. Als er spüren konnte, wie sie sich zusammen zog und leicht zuckte, wäre er selber fast in seiner Hose gekommen. Noch nie hatte er etwas erlebt, was ihn mehr erregt hatte und obwohl es schmerzte, unterdrückte er dieses Verlangen, hielt die leicht zitternde und völlig erschöpft wirkende Kristin so gut es ging in seinen Armen fest.
Kristin fühlte sich seltsam benebelt, aber endlich hatte sie keine Schmerzen mehr und ihr Körper schien nach und nach zur Ruhe zu kommen. Sie wusste nicht genau, was das zu vor gewesen war, aber Brahve hatte genau das getan, was ihr Körper so sehr gebraucht hatte und dafür würde sie ihm ewig dankbar sein. Ein wenig konnte sie seinen Geschmack noch spüren und sie wünschte sich, dieses Gefühl für immer festzuhalten, wollte, dass sie das immer so schmecken konnte. Sie schliß ihre Augen und fiel in einen tiefen, heilenden Schlaf.
Es erleichterte Brahve zu sehen, dass Kristin eingeschlafen war und er konnte sich nun endlich darauf konzentrieren, seinen eigenen Körper wieder etwas zu beruhigen. Es schmerzte ihn, zu wissen, wie es sich anfühlte, wenn er sie berührte. Wie es sich anhörte, wie sie seinen Namen stöhnte. Er wusste, dass er davon nie genug bekommen würde, dass er mehr davon wollte. Wenn es nach ihm ging, durfte sie das nie erfahren. Es reichte, wenn sie wusste, dass er es getan hatte um ihr zu helfen. Es war besser so für alle.

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